Aktuelles/alle Beiträge

World Wetlands Day 2020

Poster WWD 2020

3x Moor zum Mitmachen und Erleben

03/02/2019 Anlässlich des weltweiten Tages der Feuchtgebiete (World Wetlands Day, WWD) bot das Greifswald Moor Centrum am Samstag 1. Februar 2020 dreimal „Mitmachen und Erleben“ rund um Moore. Menschen in der Region hatten so die Gelegenheit, sich zu Mooren zu informieren und zu deren Erhalt beizutragen. Denn Moore sind für die globale Artenvielfalt und den Klimaschutz wichtig, jedoch von Zerstörung bedroht. Etwa 30 freiwillige Helfer legten am Samstag, den 1. Februar Hand an bei der Mitmach-Aktion im Mannhagener Moor zwischen Greifswald und Stralsund. Es galt dort Gehölz zu schneiden und zu entfernen, um Lebensraum zu schaffen für Wollgras, Sonnentau oder dem seltenen Perlmuttfalter. Die Mitmachaktionen im Mannhagener Moor, einer Fläche in Verantwortung der Succow Stiftung, tragen dazu bei, das Moor wieder zu einem intakten Biotop zu entwickeln. Zu einer ca. dreistündigen kostenfreine Führung lud die Succow Stiftung am gleichen Tag auf die Karrendorfer Wiesen. Entlang des Fahrdamms konnten ca. 40 Besucher tausende Reiher und Bergenten auf dem Kooser See sehen, erste Trupps Eisenten vor der Insel Koos oder auch Gänse auf dem Salzgrasland. Die Wanderausstellung "Moor-, Klimaschutz und Paludikultur" des Greifswald Moor Centrum wurde am 1. Februar offiziell im Kreidesaal des Nationalparkzentrums Königsstuhl eröffnet. Sie erklärt, warum intakte Moore Klimaretter sind und wie sie sich nachhaltig nutzen lassen, und ist dort bis Ende März zu sehen.

 

Viel zu Verwertung in der Praxis

Kostenfreier Info-Tag von MoKli am 18.3.

28/01/2019 Zu einem kostenfreien Infotag über Verwertungsmöglichkeiten von Biomasse von wiedervernässten Moorflächen laden die Partner im Projekt Moor und Klimaschutz (MoKli), das Greifswald Moor Centrum (GMC) und der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL), am 18. März ins Hamme Forum in Ritterhude bei Bremen. Von 10-16 Uhr bieten Unternehmer und Wissenschaftler Beispiele zur Verwertung von Schilf, Seggen, Rohrkolben und Torfmoos sowie Möglichkeiten zum Gespräch. Der Infotag richtet sich an Landwirte, Flächenagenturen und -eigentümer, Investoren, Unternehmer, Verbände und Verwaltung. Hier das ausführliche Programm. Anmeldung sind bis spätestens 13. März möglich per E-Mail an sekretariat@lpv.de.

 

Moore auf der COP25

Peatland panel at COP25 (Photo: J. Peters)

Resümee: Thema gesetzt, Handlungsbedarf riesig

13/12/2019  Am 13. Dezember war die Weltklimakonferenz in Madrid nach zähen Verhandlungen zu Ende. Das Resümee der Moor- und Klimaschützer*innen des Greifswald Moor Centrum vor Ort: Nicht zufriedenstellend bis ernüchternd. Dabei waren die Themen Moor- und Klimaschutz, Restaurierung und nachhaltige Nutzung im Rahmenprogramm der Konferenz mehr als bisher präsent. Das GMC hatte am Eröffnungstag das Side event „Kartierung, Monitoring und klimafreundliches Management von Mooren“ gemeinsam mit der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), der Japanischen Agentur für Internationale Zusammenarbeit (JICA) und dem Global Environmental Centre (GEC) aus Malaysia organisiert. Am 4. Dezember stellte ein Thementag im Indonesischen Länderpavillion das klimafreundliche Moormanagement insbesondere in tropische Breiten in den Mittelpunkt. Am 5. Dezember präsentierte sich die Global Peatlands Initiative, deren Gründungsmitglied das GMC ist, im Deutschen Länderpavillon. International sehen Politiker wie auch Vertreter von NGOs nasse und wiedervernässte Moore als effiziente naturbasierte Lösung zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel.

 

GMC-Förderung erhalten

NUE unterstützt GMC-Arbeit von Greifswald bis Brüssel

07/12/2019 Für die kommenden zwei Jahre fördert die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung (NUE) die Entwicklung des Greifswald Moor Centrum. Wissenschaftliche Moor-Expertise soll in ehrenamtliche Organisationen und in die Politik getragen werden. Und das lokal, auf Bundes- wie EU-Ebene und weltweit: Die GMC-Leiterinnen Dr. Franziska Tanneberger und Greta Gaudig konnten kürzlich mit vorpommerschen Landwirten und Naturschützern, Bundeskanzlerin Angela Merkel und EU-Parlamentariern zu den Potentialen von Moor-Klimaschutz sprechen. Zudem gilt es, einen „Generationswechsel Moor“ zu gestalten und das GMC bei personellen Veränderungen stabil und erfolgreich zu halten. Die Universität Greifswald, Partner im GMC, wird ab 2020 mit Unterstützung des Landes Mecklenburg-Vorpommern und des Stifterverbands der deutschen Wissenschaft die deutschlandweit erste dauerhafte Professur für Moorkunde einrichten.

 

Konkret: 5 Maßnahmen für GAP

Vorschläge für mehr Moor- und Klimaschutz

06/12/2019 In Deutschland machen organische Böden nur 7% der landwirtschaftlich genutzten Fläche aus, verursachen jedoch 37% der der Emissionen aus der Landwirtschaft. Im EU-Durchschnitt ist es ähnlich. Die derzeitige Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union (EU) berücksichtigt dies jedoch nicht. Im Policy Paper Klimaschutz durch Moorschutz voranbringen – Möglichkeiten der GAP-Reform nutzen machen das Greifswald Moor Centrum und der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) jetzt Vorschläge für die Neuausrichtung der GAP in Deutschland. Sie sollen in die anstehende Reform der GAP einfließen. Die Partner im MoKli-Projekt schlagen u.a. mehr Pilotflächen und Förderprogramme für nachhaltige Moornutzung und die Anerkennung von Klimaschutzleistungen von Landwirten, die dann sozusagen „Klimawirte“ sind, vor.

 

Sphagnum Species of the World

Cover "Spaghnum Species of the World"

Neues Buch vom GMC Torfmoos-Experten

05/12/2019  Der umfangreiche Band Sphagnum Species of the World des Sphagnum-Experten Dr. Dierk Michaelis ist gerade in englischer Sprache erschienen. Torfmoose sind von zentraler ökologischer und wirtschaftlicher Bedeutung innerhalb der Moose und besiedeln fast alle Kontinente. Im Buch werden 292 Sphagnum-Arten im Detail mit Schlüsseln für ihre Identifizierung, ergänzt durch Daten über Lebensräume, geografische Verteilung und Listen von Synonymen. Der 435 Seiten starke Band vom Verlag Schweizerbart Science Publishers ist die aktualisierte, ergänzte, englischsprachige Version der ursprünglichen Torfmoosflora des Autors von 2011, der ersten Gesamtdarstellung von Sphagnum seit Carl Warnstorfs "Sphagnologia Universalis" von 1911. Das Greifswald Moor Centrum gratuliert seinem Mitglied zu diesem Werk.

 

Reform = Chance

Peatland experts woth EU-Parlamentarians

Gespräche zu Moor-Landwirtschaft im EU-Parlament

04/12/2019 Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ist maßgeblich für die landwirtschaftliche Nutzung der Moore in Europa. Obwohl Moorböden im EU-Durchschnitt nur 4% der landwirtschaftlichen Nutzfläche ausmachen tragen die Emissionen aus landwirtschaftlich genutzten Mooren 25% der Gesamt-Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft bei. Mit der aktuellen Reform der Agrarpolitik besteht die große Chance, einen Wechsel in der Moorbewirtschaftung in Europa einzuleiten, die Bewirtschaftung wiedervernässter Moore zu fördern und die Förderung auf entwässerten Mooren schrittweise einzustellen (siehe auch aktualisierter Policy Brief des GMC). Über fachliche Grundlagen zu Moorverbreitung und Klimarelevanz in Europa sprach Dr. Franziska Tanneberger (GMC) zusammen mit Kollegen von Wetlands International European Association und Interreg Care-Peat project mit 13 Mitgliedern des Europa-Parlamentes, u.a. der Vize-Präsidentin Mairead McGuinness (Irland) und dem Agrarpolitiker Peter Jahr (Deutschland).

 

Sit-in im Fischerbrunnen

Greifswalder Moor- und Klimaschützer beim Klimastreik

29/11/2019  Beim weltweiten Klimastreik am 29.November setzten sich die Moor- und Klimaschützer des Greifswald Moor Centrum in den Greifswalder Fischerbrunnen. Nachdem sie beim ersten globalen Klimastreik am 20. September dieses Jahres im Brunnen stehend demonstriert hatten, machten sie nun mit der Aktion deutlich: Der Klimawandel wird dramatischer, die Meeresspiegel steigen. Wortwörtlich und im übertragenen Sinne steht uns das Wasser bald bis zum Bauchnabel oder darüber – wenn nichts getan wird. Ein #NeustartKlima ist nötig. Die globalen Klimaschutzziele können nicht ohne die Wiedervernässung der Moore erreicht werden. Diese effektive Maßnahme für Klimaschutz wird derzeit noch wenig berücksichtigt. Alleine in Mecklenburg-Vorpommern verursachen trockengelegte Moore 30 % der gesamten Emissionen des Bundeslandes. Sie ließen sich durch Wiedervernässung weitgehend einsparen.

 

Torf am Nil gesucht

Attracting attention in search of peat in the Nile basin

Mission in den Feuchtgebiete des Nilbeckens abgeschlossen

09/11/2019 Im Rahmen des Projektes "Biodiversitätserhalt und nachhaltige Nutzung der Ökosystemleistungen von Feuchtgebieten mit grenzüberschreitender Relevanz im Nilbecken", das von GMC gemeinsam mit Wetlands International und der Nilbecken-Initiative durchgeführt wird, wird eine Bewertung des CO2-Emissionsvermeidungspotentials der Nilbecken-Feuchtgebiete vorbereitet. Ende Oktober/Anfang November fand eine Expedition nach Ghana (insbesondere in die Feuchtgebiete der Keta-Lagune) und Kenia statt. Die Suche nach Mooren basierte auf Moor(wahrscheinlichkeits-)karten der Global Peatland Database des GMC. Am Ende der Regenzeit konnten mehrere flachgründige und teilweise auch mächtigere (2 m und mehr) Moorgebiete kartiert werden.

 

Klimaschutz und Landwirtschaft

KTBL besucht GMC und Paludikultur-Pilotbetriebe in Vorpommern

24/10/2019 Das Kuratorium für Bau und Technik in der Landwirtschaft (KTBL) ist ein Verein aus Landwirtschaft, Wissenschaft, gewerblicher Wirtschaft, Verwaltung und Beratung mit der Aufgabe Technologietransfer; er wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert. Auf Vermittlung von Prof. Dr. Christine Tamásy (Universität Greifswald) besuchte Präsidium und Hauptgeschäftsführung das GMC und informierte sich über Forschung und Umsetzungsprojekte. Besonderen Eindruck vermittelt der Blick in den Boden einer landwirtschaftlich genutzten, nassen Grünlandfläche am Kummerower See: Dank Paludikultur bleibt der Kohlenstoff im Torf geschützt und die Fläche wird dennoch produktiv für Biomasse zur Nahwärmeerzeugung genutzt. Auch die erfolgreiche Kooperation von Universität und Landwirtschaftsbetrieben bei der Anlage einer Rohrkolben-Anbaukultur auf wiedervernässtem Moor wurde gelobt, und das KTBL möchte in Zukunft verstärkt auf die Expertise des GMC zurückgreifen.