Aktuelles

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2025

von NK

MoorMic on Air

Installation der Hörstation MoorMic/KoosMic (Bild: N. Koerner)

Moorsound live & recorded

02/09/2025  MoorMic/KoosMic – das Mikrofon für den Sound der Landschaft direkt aus dem Küstenüberflutungsmoor – zum Mithören für alle! KoosMic, weil diese neue Hörstation auf der Insel Koos vor den Toren Greifswalds steht. Von dort überträgt sie live und in Mitschnitten die Geräuschkulisse der Habitate rundum, den Sound von Moorwiesen, Weide und Hecken. Wind in Schilf, Regen auf das Ufer, Schnauben von Kühen, Rufe von Kranichen - je nach Wetter und Jahreszeit.

Das MoorMic/KoosMic ist Teil des weltweiten akustische Kartographie radio.aporee des Medienkünstlers Udo Noll. Daran getüftelt hat er gemeinsam mit Studierenden der "Akustischen Ökologien und Sound Studies" der Bauhaus Universität Weimar und deren Professorin Kerstin Ergenzinger. Unauffällig, möglichst wartungsfrei, solarbetrieben und mit minimalem Eingriff in die Landschaft installiert – ihre Kriterien für das MoorMic/KoosMic hat die Gruppe gut umgesetzt. Seit dem frühen Sommer sendet das MoorMic. Nur einmal musste es bisher versetzt werden. Kühe hatten zu wild daran geschnuppert.

Die Hörstation soll ein Bewußtsein und das Wahrnehmen von Umwelt fördern. Im Sinne der interdisziplinären Forschung der „Akustischen Ökologie“ ermöglicht sie es, über Klang den Zustand und Veränderung in Landschaften erfassen Es geht zudem darum, den Klang der Welt zu teilen und zu dokumentieren. In Bildern und Videos halten fast alle ihre Welt fest, aber in Soundschnipseln?

Der Inselsound von der moorigen Küste des Greifswalder Bodden ist dank MoorMic/KoosMic abrufbar – von überall, jederzeit und für alle. Für eine Hörsession einfach reinschalten bei radio.aporee.org:8443/koosmic.

von NK

Paludikultur in Reihe

Share-pic zur Seminarreihe zu Paludikultur von FNR, DBV, DLG u. GMC

Vier kostenfreie Seminare

10/09/2025  Jetzt anmelden zu vier Seminaren der Reihe „Moorbodenschutz und Paludikultur“ - online, kostenfrei und gemeinsam veranstaltet von FNR e.V., DBV e.V., DLG e.V.. und GMC.
Beim ersten Termin am 15. Oktober 2025 geht es von 10:00 – 12:30 Uhr um "Flächeneinrichtung und Anbau von Paludikulturen".

Im Mittelpunkt stehen:
- Genehmigungsverfahren und Hemmnisse
- Planung, Umsetzung und Anbau in der Praxis
- Kommunikation als Schlüssel für erfolgreiche Projekte

Themen und Referenten sind:
• Vom Wissen zum Wandel – Moorböden durch gestaltete Kooperation erhalten
Katja Searles - Referentin Landesamt für Umwelt Brandenburg
• Aufgaben und Hemmnisse im Genehmigungsverfahren
Kerstin Norda - Geschäftsführerin, Naturschutzstiftung Landkreis Cuxhaven
• Herausforderungen in der Praxis: Planung, Umsetzung und Anbau
Anke Nordt - Projektleitung PaludiMV, Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern

Hier geht es zur Anmeldung.

von NK

MooreMotion

Logo MooreMotion

1. Studentischer Moorkongress

03/09/2025  Vom 4.-7. September gibt es mit „MooreMotion“, den ersten gänzlich von Studenten die studentischen Moorkongress, natürlich in Greifswald.
„MooreMotion" ist eine hervorragende Chance für den wissenschaftlichen Nachwuchs im Bereich der Moorforschung sich auszutauschen und zu vernetzen. Wir sind stolz darauf, dass wir durch die Förderung der Joachim Herz Stiftung und das große Engagement unserer Studierenden den ersten studentischen Moorkongress in Greifswald haben!“ findet Gerald Jurasinski, Professor für Moorkunde.
Das Greifswald Moor Centrum trägt mit diesen Vorträgen zu MooreMotion bei:

- What ist a peatland? What is peat? - Matthias Krebs (Uni Greifswald, AG Moorfoschung, GMC)
- Hoch- und Niedermoor und weitere Moorklassifikationen - Vytas Huth (Universität Greifswald, AG Moorforschung, GMC)
- Global peatland distribution and climate impacts - Alexandra Barthelmes (Autorin Mooratlas, Uni Greifswald, GMC)Global peatland distribution and climate impacts - Alexandra Barthelmes (Autorin Mooratlas, Uni Greifswald, GMC)
- Regional cooling effects through peatlands on the example of Polder Kieve - John Couwenberg (Uni Greifswald, AG Moorforschung, GMC)
- Wiedernässung in der Praxis: das Hangquellmoor Binsenberg - Carl Barnick (GMC)
- Moor-Wiesen bei Greifswald - Micha Weil (GMC, Wildnispädagogik)
- Exkursion in den wiedervernässten Polder Eisenhammer in Greifswald (Carl Barnick, GMC)
- MooreTasting - Greta Gaudig (Uni Greifswald, GMC)
- Workshop-Recap - Franziska Tanneberger (GMC)
- Niedermoorentspannung : Im.Moor.Sein. mit allen Sinnen - Franziska Fett (GMC)

von NK

Landwirtschaft auf Moor?

Map: Agriculture on Europe's peatlands (Credit: M. Kaiser /GMC)
Map: Agriculture on Europe's peatlands (Credit: M. Kaiser /GMC)

Neue Karte zeigt wo in Europa

1/09/2025  Mit erheblichen CO2-Emissionen als Folge, werden Moore in Europa für die Landwirtschaft entwässert. Zu wissen, wo diese Entwässerungs-„Hotspots“ liegen – sei es für Ackerbau oder Grünland – ist entscheidend, um nasse Alternativen wie die Paludikultur voranzubringen.
Im Projekt Building the European Peatlands Initiative: A Strong Alliance for Peatland Climate Protection in Europe haben Forschende die aktuelle Europäische Feuchtgebietskarte mit Landnutzungsdaten kombiniert. Entstanden ist eine neue Karte, die die landwirtschaftliche Nutzung von Mooren in der Europäischen Union und in mehreren Nachbarländern darstellt . Sie liefert wertvolle Einblicke für Politik, Naturschutz und eine interessierte Öffentlichkeit auf dem Weg zu nachhaltigen Lösungen. Die Karte basiert auf Daten der Global Peatland Database (GPD), die Informationen zu Lage, Ausmaß und Entwässerungsstatus von Mooren und organischen Böden weltweit sowie für 268 einzelne Länder und Regionen bündelt und integriert.Das Projekt ist Teil der Europäischen Klimaschutzinitiative (EUKI), gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und umgesetzt durch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Projektpartner sind Eurosite, CEEweb sowie die European Landowners’ Organization (ELO).

von NK

Leidisso-Moor wird restauriert

500 Dämme statt 100 km Graben

28/08/2025  Das Leidissoo-Moor ist ein Schutzgebiet im Westen Estlands und Teil eines Natura-2000- und Ramsar-Gebiets. Die Restaurierung umfasst von Planung und Umsetzung bis bis zum langfristigen Monitoring auf einer Fläche von etwa 811 Hektar. Mit einer feierlichen Auftaktveranstaltung haben die Maßnahmen am 28. August begonnen. Das Ziel: das natürliche Wasserregime des Moores wiederherzustellen, um die Verschlechterung des Ökosystems und die CO₂-Emissionen durch die Entwässerung von Mooren zu stoppen und so einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, zur Biodiversität und zur Erhaltung der Wasserressourcen in Estland zu leisten. Rund 100 Kilometer Entwässerungsgräben werden nun durch den Bau von über 500 Dämmen geschlossen, wodurch die jahrzehntelange Degradation der Moorgebiete rückgängig gemacht und die natürliche Regeneration dieses wertvollen Ökosystems ermöglicht wird. Beteiligt an der Initiative sind die Michael Succow Stiftung, das staatliche Forstverwaltungszentrum Estlands (RMK), der PlanBe – Bellwinkel Stiftung für Umwelt- und Klimaschutz sowie die HIT Umweltstiftung.

von NK

Bahnen ziehen in Bargischow

Bodenbearbeitung für Schilfpflanzung Polder Bargischow Süd (Foto: Samiel Knobloch)

Für 80.000 Schilfpflänzchen

27/08/2025  80.000 Jungpflanzen werden seit Mitte Juli im Polder Bargischow-Süd in Vorpommern in die Erde gebracht. Eine beeindruckende Aktion! Im Rahmen des Pilotprojekts Paludi-MV soll hier ein dichter, hochwertiger Schilfbestand entstehen, der landwirtschaftlich genutzt werden kann. Auf dem vorherigen Grünland hat ein Traktor mit einer Streifenfräse lange Bahnen ins Gras gezogen, bevor mit einem Erdbohrer die Pflanzlöcher vorbereitet und die Setzlinge mit einem Quad ins Feld transportiert und eingepflanzt werden. Nach der Pflanzung wird die Fläche vernässt. Die Ernte ist für den Winter geplant, wenn die Pflanzen ihre Blätter verloren haben und keine Vögel brüten. In der Vergangenheit wurde hier Viehfutter angebaut, doch aufgrund hoher Wasserstände und Bodendegradierung war die Qualität unzureichend. Die langjährige Entwässerung hat den Torf zersetzt, und der Polder ist über einen Meter an Höhe gesackt. Heute liegt er daher einen Meter unter dem Meeresspiegel. Hier kommt das Schilf als Alternative ins Spiel! Es ist vielseitig nutzbar für Dachdeckung, Putzträger, Dämmplatten oder Zellulose für Papiere und Kartons.

Da Erfahrung im Schilfanbau noch rar ist, untersucht das Pilotprojekt „Paludi-MV“ die Kosten und Herausforderungen bei Planung und Umsetzung. Es wird gemeinsam von der Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH und der Universität Greifswald umgesetzt und vom Bundesumweltministerium gefördert. Ziel ist die Erprobung der Paludikultur auf zwei Polderflächen: Bargischow-Süd (LK Vorpommern-Greifswald) und Sandhagen (LK Mecklenburgische Seenplatte).

von NK

Den Wert von Nass erfassen - digital

Paludikultur im Interview

25/08/2025  Was ist Moor nass wert? Wie lassen sich Ökosystemwerte vor allem wiedervernässter Flächen erfassen und  quantifizieren? Mit dem Moormonitor entwickelt der studierte Produktdesigner und Moorfan Milan Bergheim mit Kollegen im Projekt Valpeats ein wirtschaftliches und praktikables Monitoring dafür. Damit Moorflächen schneller und großflächiger wiedervernässt und und in Paludikultur genutzt werden können. Hier das ausführliche Interview.

Milan Bergheim (Foto mit freundlicher Genehmigung des FHI)

von NK

Neue Filmreihe

zu Wiedervernässung

24/07/2025 Wie funktioniert die Wiedervernässung von Mooren eigentlich? Welche Schritte braucht es von der ersten Idee bis zur Umsetzung – und worauf kommt es dabei wirklich an? Die vierteilige Videoreihe, entstanden im Projekt MoKKa erklärt es.

Teil 1: Planung und Genehmigung
Was braucht es, um ein Moorprojekt zu starten?  Wo liegen die größten Herausforderungen – und welche Tipps haben erfahrene Projektträger parat? Der Film gibt praxisnahe Einblicke in die verschiedenen Projektphasen:

  • Vorbereitungsphase
  • Planungsphase
  • Ausführungsphase
  • Nachhaltiges Management

Teil 2: Stakeholder & Kommunikation

  • Welche Stakeholder bei einem Moorprojekt eine Rolle spielen
  • Wie die Stakeholder-Kommunikation und Entscheidungsfindung in zwei Fallbeispielen lief
  • Polder Rochow
  • Polder Sandhagen (PaludiMV)
  • Was die Tipps der erfahrenen Umsetzer*innen sind
  • Wie unsere Interviewpartner*innen in die Zukunft blicken

Teil 3: Hydrologisch-technische Umsetzung

  • Was die aktuelle Problemlage ist und welchen Einfluss der Klimawandel hat
  • Mit welchen Maßnahmen die Wasserstandsanhebung in verschiedenen Moorprojekten umgesetzt wurde
  • Welche Nutzungsoptionen nach Wiedervernässung vorhanden sind
  • Wie unsere Interviewpartner*innen in die Zukunft blicken

Teil 4: Fachkräftebedarf

  • Wie stark der Fachkräftemangel im Bereich Moor bereits jetzt zu spüren ist
  • Welche Berufe für die Moorwiedervernässung benötigt werden
  • Welche Ideen für eine Verbesserung der Situation es bereits gibt
Jetzt anschauen in der YouTube-Playlist der Succow Stiftung.

von NK

Moorkoffer, die Zweite

Titelbild Moorkoffer 2

Noch mehr Spielspaß & Liedersammlung

28/07/2025  Der Moorkoffer 2 ist kein fertiger Koffer, er ist eine Sammlung an Bildungsmaterialien zur Moor- und Klimabildung gedacht fürLehrkräfte, Umweltpädagog*innen, Ehrenamtliche und alle, die Bildung für nachhaltige Entwicklung aktiv gestalten möchten. Die Publikation enthält 50 Methoden: von Bodenbohrungen über Theater- und Rollenspiele bis hin zu Experimenten, Meditationen und kreativen Reflexionsformaten. Sie sind flexibel, ortsbezogen und bedarfsgerecht einsetzbar, auch ohne Zugang zu einem echten Moor, frei zugänglich und kann unter der Lizenz CC BY-NC, also nichtkommerziell und mit Namensnennung genutzt und weitergegeben werden. Ergänzend dazu gibt es das Lieder-Hörspiel Im Libellenwunderland für Kinder, in Kita und Grundschulen das Themen wie Artenvielfalt, Wasserknappheit und Klimawandel spielerisch vermittelt, zu hören auch auf Spotifiy, YouTube, SoundCloud. Das Heft „IM.MOOR.SEIN.“ für achtsame Sinnenwahrnehmung im Moor führt Einzelpersonen und Gruppen altersunabhängig durch alle vier Jahreszeiten hinweg. Alle Materialien sind entstanden im Projekt MoKKa von Succow Stiftung und Universität Greifswald.

von NK

RRR2025 - Programm & Highlights

Jetzt online!

24/07/2025  Von praxisnahen Workshops bis hin zu eindrucksvollen Exkursionen – die 4. Internationale RRR-Konferenz zu nachwachsenden Rohstoffen aus nassen und wiedervernässten Mooren (RRR2025) bietet ein vielfältiges und inspirierendes Programm. Ideal für den Austausch von Wissenschaftler*innen, Praktiker*innen und Entscheidungsträger*innen aus aller Welt zu neuen Wege bei Wiedervernässung, Klimaschutz und Paludikultur.

Einige Programmhighlights:

  • Workshops – Vertiefende Sessions zu Austausch, Training und Zusammenarbeit
  • Exkursionen – ins Moor zu Eddy-Turm, Wasserbüffel oder Solarpanelen
  • Paludikultur-Ausstellung – Aktuelle Produkte aus nasser Biomasse entdecken
  • Konferenzdinner & Paludishow – Ein interaktiver Abend zum Lachen, Lernen und Netzwerken
  • Kulturelle Sideevents – Vom Zombiefeuer-Film bis zu Klanglandschaften aus dem Moor

Mehr Information zu Programm & Anmeldung unter rrr2025.com. Registrierungen sind bis zum 15. August möglich. Bei Fragen schreiben Sie uns gerne an: info@rrr2025.com. Gerne darf diese Information weitergeleitet werden!

von NK

PaludiProduktKatalog, ProMoFa und mehr

alles im neuen Newsletter

20/07/2025 

Die neue Ausgabe des Paludikultur-Newsletters ist da – prall gefüllt mit Highlights und Hintergrundwissen rund um den Moorschutz und die Paludikultur!

Einige Themen der aktuellen Ausgabe:

  • Programm-Highlights der RRR2025 – mehr Info zur internationale Konferenz

  • Das große Sammeln: der PaludiProduktKatalog will aktuelle Produkte vereint zeigen

  • Moore & Verteidigung – eine ungewöhnliche Perspektive

  • Regionale Einblicke: Moorschutz-How-tos - Handreichungen für Niedersachsen und Schleswig-Holstein

  • ProMoFa-Projekt in Bayern – Ergebnisse und Erkenntnisse aus der Praxis

  • Valpeats & Moormonitor – ein Interview zur digitalen Bewertung von Moorflächen

Außerdem: neu gestartete Projekte, neue Publikationen und die Übersicht über aktuelle Veranstaltungen zu Moor, Klimaschutz und Paludikultur im Kalender. Wir wünschen eine gute Lektüre und nehmen gerne Feedback zum Newsletter entgegen, per E-Mail an communication@greifswaldmoor.de.

von NK

PaludiProduktKatalog

Mögliche Paludikulturprodukte (Bild generiert mit KI)

Jetzt mitmachen
11/07/2025  Einen Katalog schaffen für einen aktuellen Überblick zu Produkten, Prototypen und Dienstleistungen, die in Verbindung mit der Nutzung nasser oder wiedervernässter Moore stehen, das ist die Idee des Katalogs. Er soll besonders die Vielfalt und Innovationskraft der beteiligten Unternehmen sichtbar machen. Der Paludi-Produktkatalog ist eine gemeinsame Initiative der Partner im PaludiNetz, steht jedoch auch Produkten außerhalb des Netzwerkes offen.
Um ein möglichst großes internationales Publikum anzusprechen, erscheint der Katalog auf Deutsch und Englisch. Er wird unentgeltlich in gedruckter Form verbreitet und ggf. zusätzlich online (plattformabhängig) elektronisch zugänglich gemacht. Die Teilnahme ist freiwillig und kostenlos. Die Verantwortung für die Inhalte liegt bei den Firmen selbst. Eine erste Auflage wird auf der RRR2025-Konferenz im September in Greifswald präsentiert.
Voraussetzung für Einträge ist, dass das beschriebene Produkt, der Prototyp oder die Dienstleistung einen Bezug zur Nutzung nasser oder wiedervernässter Moore hat. nicht umfasst sind Bewirtschaftungs- oder Biomasseverarbeitungstechniken. Für diesen Bereich plant das Projekt PaludiZentrale in naher Zukunft die Plattform “PaludiScout.de“.
Wenn Sie ein Produkt im Katalog platzieren möchten, können Sie das Anmeldeformular auf Deutsch oder Englisch nutzen oder das Katalogteam per E-Mail an produktkatalog@greifswaldmoor.de kontaktieren. Das Team bietet auch Hilfe bei der Übersetzung von Einträgen an.

von Helena Plochberger

Antrittsbesuch mit Moor

Besuch vom Bundesumweltminister Carsten Schneider im GMC (Foto: Greta Gaudig)

Bundesumweltminister am GMC

04/07/2025  Am 3. Juli 2025 hat Bundesumweltminister Carsten Schneider Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) das Greifswald Moor Centrum während seiner ersten offiziellen Antrittsreise durch Mecklenburg-Vorpommern besucht. Die Botschaft war klar: Moore müssen in der heutigen Umweltpolitik ganz oben auf der Agenda bleiben.

Wie Wissenschaft zu Mooren als Grundlage für politische Entscheidungen erarbeitet wird, Geschäftsmodelle entwickelt werden und Skalierung erfolgen kann, zeigten Franziska Tanneberger, Trägerin des Deutschen Umweltpreises 2024, und Kolleg*innen an verschiedenen Stationen in und um Greifswald. Auf den Karrendorfer Wiesen konnte der der Umweltminister die Feldforschung des DFG-geförderten Projekts WETSCAPES der Universität Greifswald und den Moorschutz der Succow Stiftung, auch Eigentümerin der dortigen Naturschutzflächen, „on the ground“ kennenlernen.

In der Stadt selbst führten die Moorkundigen des GMC zur Mesokosmenanlage, die das Pflanzenwachstum in 108 Minimooren überwacht, zu Klonsammlung mit 200 Schilf- und 500 Torfmoosklone, sowie zur Moorbibliothek mit mehr als 50.000 Publikationen. Sie zeigten die Datenbank zu Moorflächen weltweit und an der Michael Succow Stiftung ersten Paludikultur-Produkte aus einer Wirtschaftsallianz. Sie machten damit deutlich: Die Arbeit am Greifswald Moor Centrum hat in den letzten 10 Jahren nicht nur das öffentliche Bewusstsein geschärft, sondern auch das Interesse großer Wirtschaftskonzerne geweckt. Deutschland hat damit die Chance, durch Wiedervernässung und Paludikultur seine Vorreiterrolle im Klimaschutz auszubauen. Umweltminister Schneider zeigte sich beeindruckt: „Ein Unique Selling Point, den die Universität Greifswald mit der Moorforschung bietet!“. Das langfristig zu erhalten und in einer außeruniversitären Forschungseinrichtung auszubauen unterstützt auch MV Umwelt- und Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus.

von Helena Plochberger

Neu: Handreichungen für Moorschutz

So kann das in NI und SH!

03/07/2025  Damit Wiedervernässung und Restauration nicht versumpfen in langwieriger Planung, Genehmigung oder der Umsetzungsphase, gibt es ganz aktuell zwei neue Handreichungen für Niedersachsen und Schleswig-Holstein unter Mitwirkung des Greifswald Moor Centrum.


Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) bietet die Arbeitshilfe für Planung, Finanzierung und Genehmigung einen Überblick über wesentlichen Schritte bei Planung, Finanzierung und Zulassung von Moorschutzprojekten und den damit verbundenen Maßnahmen. Mit über 545.000 Hektar kohlenstoffreicher Moorböden ist Niedersachsen das moorreichste Bundesland Deutschlands, doch der Großteil ist für land- und forstwirtschaftliche Zwecke oder den Torfabbau entwässert. Viel zu tun also. Besonders hilfreich sind daher enthaltene Hinweise, wie Vorhaben beschleunigt und vereinfacht werden können, sowie eine Übersicht zu Förderprogrammen und Ansprechpartnern im Bundesland.

Sind Flächen verfügbar, liegen Daten zum Gebiet vor, gibt es naturschutzrechtliche Auflagen, wie steht es mit Verschmutzung etwa aus dem 2. Weltkrieg? Fragen wie diese beantwortet das Pendant für das nördlichste Bundesland, die Handreichung zur Planung und Genehmigung von Moorschutzvorhaben in Schleswig-Holstein, erschienen in der Schriftenreihe des Greifswald Moor Centrum. Auf 129.800 ha gibt es hier Moore, der Großteil mit negativen Folgen für Biodiversität, Klima und Wasserhaushalt trockengelegt.

Beider Veröffentlichungen richten sich an Behörden, Kommunen, Stiftungen, Vereinen, landwirtschaftlichen Betrieben und Privatpersonen.

Die Arbeitshilfe für Niedersachsen wurde in einer Kooperation der Projekte MoorNet und Projekt MoKKa von Michael Succow Stiftung und DUENE e.V. (beide Partner im Greifswald Moor Centrum), Ecologic Institut und dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) erarbeitet. Die Handreichung für Schleswig-Holstein entstand im Projekt MoKKa der GMC-Partner Succow Stiftung und Universität Greifswald, gemeinsam mit dem Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein (MEKUN).

von Helena Plochberger

Mire defence tech für Europa

Panzer versunken im Moor (Bild generiert mit der Hilfe von KI)

Neues GMC-Papier zu Moor & Sicherheit

27/06/2025  Moore helfen nicht nur im Kampf gegen den Klimawandel, sie bieten eine natürliche Verteidigung auch in militärischen Konflikten. Mit Blick auf den aktuellen Krieg zwischen Russland und der Ukraine plädiert das neue Infopapier des Greifswald Moor Centrum für die Wiedervernässung von Mooren insbesondere in Grenzregionen als Maßnahme für Sicherheit und Verteidigungsfähigkeit Europas. Das Infopapier empfiehlt die Einrichtung eines EU-Fonds mit 250-500 Mio. € zur Finanzierung von Vernässung auf 100.000 ha im Rahmen des EU Carbon Removal Certification Framework (CRCF).
Das Infopapier sieht weitere Vorteile: Ein Baustein des EU Nature Restoration Law würde mit diesen Wiedervernässungen erfüllt. Die Wirtschaft wäre durch die Ausgabe von Emissionszertifikaten interessiert und beteiligt. Ökologische Leistungen etwa der Schutz von Biodiversität oder Wasserfilterung und -rückhalt würden damit erreicht.
Im Jahr 1500 besiegten die Dithmarscher Bauern das dänische Heer im „Hemmingstedter Moor“, napoleonische Heere blieben in den Sumpflandschaften Russlands stecken. Beispiele wie diese belegen – das Thema Moor & Verteidigung ist nicht neu. Für die Autor*innen des Infopapiers ist es jedoch gerade jetzt dringend, Verteidigung neu zu denken und Wiedervenässung auch zu militärischem Nutzen in die politische Debatte zu bringen.
Die Medien zumindest haben das Thema bereits aufgegriffen, etwa das Online-Magazin Yale Environment 360 mit dem Beitrag How Restored Wetlands Can Protect Europe from Russian Invasion oder die niederländische Radiosendung Vroege Vogels.

von Helena Plochberger

Kleiner Sensationsfund

Hartmans Segge (Foto: Gerald Jurasinski)

Hartmans Segge ist zurück!

25/06/2025  Studierende des einzigartigen Master-Studiengangs „Landscape ecology and nature conservation“ der Universität Greifswald haben im Rahmen eines Feldpraktikums zu Moorforschung bemerkenswerte botanische Entdeckungen gemacht. Sie fanden die seit 1968 in Mecklenburg-Vorpommern als ausgestorben geltende Hartmans Segge (Carex hartmaniorum) im Ladebower Moor wieder, dem letzten bekannten Standort dieser Art in der Region.

Der Fund war unerwartet: Bei einer Vegetationsaufnahme auf einer Wiesenfläche untersuchten die Studierenden eine 4m² große Fläche genau. Diese gründliche Analyse führte zu der Entdeckung der Hartmans Segge, die beim bloßen Durchstreifen des Gebiets vermutlich übersehen worden wäre. Um die Richtigkeit des Fundes zu überprüfen, konsultierten die Studierenden mehrere botanische Experten, die die Identifikation bestätigten.

Die Hartmans Segge, eine ausdauernde Pflanze, erreicht Wuchshöhen von 30 bis 70cm und besitzt schlanke, grau- bis dunkelgrüne Blätter. Ihre Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Juni, wobei die männlichen und weiblichen Blüten unterschiedliche Erscheinungsformen aufweisen. Die Art ist an wechselfeuchten bis staunassen Standorten zu finden und bildet lockerrasige Bestände in nährstoffarmen Feuchtwiesen und Mooren. Leider sind viele ihrer Lebensräume durch Entwässerung und intensive Nutzung stark gefährdet, weshalb der Schutz ihrer natürlichen Habitate von entscheidender Bedeutung ist.

Ein zentraler Punkt für den Erhalt der Hartmans Segge ist die Pflege nährstoffarmer, wechselfeuchter Wiesen durch extensive Nutzung. Dieses Vorgehen umfasst idealerweise eine späte Mahd und den Abtransport des Mähgutes, um eine Nährstoffanreicherung zu vermeiden. Auch die Wiederbelebung von Wiesenbrachen kann der Art zugutekommen, indem die Konkurrenz durch Gehölze und andere Pflanzenarten verringert wird.

Der wiederentdeckte Standort in Ladebower Moor wird mit einer einschürigen Mahd seit einigen Jahren fachgerecht bewirtschaftet, was zeigt, dass ein passendes Wasser- und Bewirtschaftungsregime entscheidend für den Erhalt seltener Pflanzenarten ist. Durch die Verbindung von landwirtschaftlicher Nutzung, Moorschutz und Naturschutz können wertvolle Pflanzengesellschaften erhalten und sogar wiederhergestellt werden.

Die Entdeckung der Hartmans Segge unterstreicht die Wichtigkeit von Forschung und einer nachhaltigen Bewirtschaftung in der Naturschutzpraxis und bietet Hoffnung auf zukünftige Erfolge in der Wiederentdeckung und Erhaltung bedrohter Pflanzenarten.

von Ann-Kathrin Krämer

Das Rad des Moorwissens

drehen beim MV-Tag

12/06/2025   Am MV-Tag drehen die Moorforschenden der Universität Greifswald, Partner im Greifswald Moor Forschung, am Rad und bringen Besucher*innen unter die Haube! Genauer – unter die Haube für Treibhausgasmessungen am Stand der Hochschulen des Landes am Schießwall. An beiden Tagen des Wochenendes wollen die Moor- und Klimaforschenden damit zeigen, wie sie zum Beispiel für uns unsichtbare Emissionen sichtbar machen und messen und warum diese Forschung für Klima und Menschen in MV aber auch weltweit wichtig ist.

Mehr dazu herausfinden können Besucher*innen bei diesen Aktivitäten:

  • beim Drehen des großen (Glücks)Rads zu Moorwissens kuriose Moorfacts erfahren und einige Moormythen richtig rücken,
  • Moor-Match - herausfinden, aus welcher Moorpflanze welches Produkt werden kann,
  • beim Pollenpuzzle und unterm Mikroskop in Jahrtausende Erdgeschichte gucken
  • auf der Karte „Moor bei dir?“ das nächstgelegene Nachbarmoor in MV finden

Erworbenes Moorwissen stempeln die Moorforschenden gerne ab. Für ein volles Sammelkärtchen gibt es eine kleine Belohnung. Einfach vorbeikommen am Samstag und Sonntag 21. bis 22. Juni von 11 bis 18 Uhr am Stand der Hochschulen des Landes, Ecke Friedrich-Loeffler-Straße und Schießwall.

Für Moor live im Interview ist GMC-Co-Leiterin Dr. Greta Gaudig am Samstag zwischen 13-14 Uhr auf der NDR-Bühne am Fangenturm zu hören.

Auch für Wissenschaftsministerin Bettina Martin ist das Thema als ein Forschungsfeld der Uni Greifswald von Interesse. Sie wird am Samstag um ca. 13 Uhr.am Stand der Hochschulen erwartet.

Mehr zu Moor gibt es vor dem Pommerschen Landesmuseum in der gemeinsamen Moorpagode  der Universitäts- und Hansestadt Greifswald, dem Friedrich Löffler Institut und der Succow Stiftung, die Partner ist im Greifswald Moor Centrum.

von Helena Plochberger

Kinder- und JugendUNI

mit moorigen Themen

04/06/2025  Superkräfte & Satellitenbilder – mit diesen Themen machen die Greifswalder Moorwissenschaftler*innen die diesjährige Kinder- und JugendUNI der Universität Greifswald moorig.

Mit zwei spannenden Vorlesungen nehmen wir die jungen Entdecker*innen mit auf eine Reise in das faszinbierende Ökosystem. Am Mittwoch 11. Juni um 10 Uhr erklärt Dr. Vytas Huth für Schüler der Klassen 1-4 „Die Superkräfte der Moore – So schützen sie unser Klima!“. Wie die „Suche nach Mooren in aller Welt mit Satellitenbildern“ geht, zeigt Karen-Doreen Barthelmes am Donnerstag 12. Juni um 9 Uhr.

Einmal für einen Tag Student*in sein und in der Universität zur Vorlesung gehen - das können Schüler*innen der Klassen 1-10 bei der Kinder- und JugendUNI. Hier mehr Information zum Programm mit kostenlosen Vorlesungen und Führungen rund um Wissenschaft & Forschung.

von Helena Plochberger

Jetzt registrieren für RRR2025

Vorläufiges Programm online

03/06/2025  Für die 4. Konferenz Renewable Resources from Wet and Rewetted Peatlands – RRR2025 vom 23. bis 26. September 2025 in Greifswald ist das vorläufige Programm jetzt online. Freuen Sie sich auf eine spannende Woche mit zwei Key Notes, 82 Vorträgen, 66 Postern, 14 Workshops, sechs Exkursionen sowie inspirierenden und überraschenden Abendveranstaltungen. Während der Konferenz finden auch zahlreiche Workshops statt, um mehr Raum für Austausch, Diskussion, Zusammenarbeit oder auch Training zu schaffen. Melden Sie sich jetzt über unsere Registrierungsplattform an, die bis zum 25. August 2025 geöffnet ist! Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, empfehlen wir, sich schnell anzumelden. Auf der RRR2025-Webseite halten wir Sie weiter informiert.

von Helena Plochberger

Akustik, Kunst und Karton

Bild von Pflanzeninstallation Superland vor dem Berliner Futurium (Foto:  David von Becker)

Alles im neuen Newsletter

23/05/2025  Wie Moor im neuen Schwerpunkt „Landnutzung“ des Berliner Futuriums vertreten ist, welche neuen Kurse und Ausbildungsprogramme es zu Moor gibt und wieviel Moor-Biomasse ein großes Unternehmen in einen neuen Karton gesteckt hat, thematisiert die aktuelle Ausgabe des Paludikultur-Newsletters. Im Paludikultur-Interview erklärt Wissenschaftler Alexander Drexler, warum er beim bioakustischen Monitoring selbst nichts hören muss. Außerdem: neu gestartete Projekte, neue Publikationen und die Übersicht über aktuelle Veranstaltungen zu Moor, Klimaschutz und Paludikultur im Kalender. Wir wünschen eine gute Lektüre und nehmen gerne Feedback zum Newsletter entgegen, per E-Mail an communication@greifswaldmoor.de.

von Helena Plochberger

Moor im Futurium

Pflanzeninstallation Superland vor dem Berliner Futurium (Foto: David von Becker)

Pflanzeninstallation “Superland“

22/05/2025  Ein paar Schritte nur aus dem Berliner Hauptbahnhof hinaus am Spreeufer entlang, da ist sie schon zu sehen: die bepflanzte Installation „Superland“ von Futurium, Parzelle X und Künstler Benjamin Frick vor dem Futuriums-Gebäude. Auch integriert: Rohrkolben und Torfmoose! Sie sollen stellvertretend zeigen, dass Moore beim Thema Landnutzung wichtig sind. Denn in den kommenden sechs Monaten ist Landnutzung Thema im Berliner Futurium. Wie wir Moore derzeit meist nutzen, welche Probleme daraus entstehen, welche Möglichkeiten sie uns für die Zukunft bieten und welche Konflikte es um Landnutzung auf Mooren gibt, darum geht es bei einer gemeinsamen Veranstaltung von Futurium, der Joachim Herz Stiftung und dem Greifswald Moor Centrum am 9. Oktober vor Ort. Schon beim Familientag des Futuriums am 4. Oktober präsentieren wir Wissenswertes und Unterhaltsames rund um Moor und Klimaschutz interaktiv zum Mitmachen für Erwachsene und Kinder.

Detaillierte Informationen folgen bald auf den Kanälen des Futuriums und des Greifswald Moor Centrum. Bis dahin bei Gelegenheit einfach mal vorbeigehen, vielleicht bei einem Zwischenstopp am Hauptbahnhof.

von Helena Plochberger

Paludikultur im Gartenkarton

Pflanzentransportkarton von OBI aus 10% Rohrglanzgras (Foto Copyright: OBI)

Neues Pilotprodukt!

25/04/2025 „Gemeinsam Moor erreichen“ – unter diesem Motto hat die OBI Group Holding, Mitglied der „Allianz der Pioniere“ der toMOORow-Initiative, im April 2025 ihr erstes Paludi-Pilotprodukt herausgebracht: einen Pflanzentransportkarton aus 10% Rohrglanzgras. Vom „Feld“ bis in den OBI-Markt durchläuft der Karton vier verschiedene Stationen:

Beim schwäbischen Donaumoos-Zweckverband wird das Rohrglanzgras auf wiedervernässten Moorflächen im schwäbischen Donaumoos geerntet. Das Unternehmen Fiber365 verarbeitet die Paludikultur-Biomasse zu Fasern in einem innovativen, umweltschonenden Verfahren. Aus einer Mischung unter anderem mit diesen Fasern stellt die LEIPA Group eine Kartongrundmasse her. Daraus fertigt die Leopold GmBH Verpackungen dann den eigentlichen Karton.

Vorgesehen ist dieser für Kunden, um kleine Pflanztöpfe von den Märkten nach Hause zu transportieren. Allein in Deutschland verkauft der Bau- und Gartenmarkt jährlich ca. 46 Millionen Pflanzen.

von NK

Moor sehen und Treibhausgase abschätzen

Neuer GEST-Kurs
04/04/2025  Moor sehen und … Treibhausgase abschätzen? Das zu können ist nicht schlecht und zunehmend gefragt. Treibhausgasen zu erfassen ist ein entscheidender Schritt, um sie auch reduzieren und damit die Klimakrise bekämpfen zu können. Das Greifswald Moor Centrum hat nicht nur die passende Methode sondern auch die Schulung dazu – den GEST-Kurs von 2.-4. Juli in Greifswald!
GEST steht für Greenhouse gas Emission Site Type. Die Idee ist, entstehende Treibhausgase durch Wasserstand, Nutzungsart und Vegetation zu ermitteln.

Im Kurs erlernen Teilnehmende:

  • Wasserstufen im Gelände zu erfassen
  • eine Treibhausgas-Bilanzierung zu erstellen und das potentielle Einsparpotential zu ermitteln


Die praktische Anwendung erfolgt in zwei Kartierübungen:

  • in einem degradierten Wirtschaftsgrünland in der Ryckniederung und
  • auf dem ungenutzter Nassstandort


Zusätzlich werden unter anderem diese Fragen erörtert:

  • Wie lässt sich der GEST-Ansatz in den klimapolitischen Rahmen einordnen und welche weiteren Anwendungsbereiche gibt es?
  • Wie vertrauenswürdig sind Kohlenstoffzertifikate und welche Kriterien braucht es dafür?


Der Kurs richtet sich an alle, die in der Planung oder Umsetzung von Moor- und Klimaschutzprojekten tätig sein möchten.
Die Teilnahmegebühr beträgt 370 Euro (ermäßigt 220 Euro)
Botanische Artenkenntnis ist Voraussetzung, Vorwissen zu Moor- und Klimaschutzprojekten wünschenswert.

Jetzt anmelden, um mit dem GEST-Ansatz aktiv zu Moor- und Klimaschutz beizutragen!

Bild oben: Exkursion im Moor (Credits: John Couwenberg): Bild unten: Exkursion im Moor (Credits: John Couwenberg) bearbeitet mit KI

von Helena Plochberger

Moor für Ministerin

Umweltministerin Steffi Lemke zu Besuch im GMC (Bilder: BMUV)

Aktuelle Forschung vorgestellt

01/04/2025  Den aktuellen Stand von Forschung und Datenbanken konnten wir Umweltministerin Steffi Lemke (BMUV) bei ihrem Besuch am Greifswald Moor Centrum vorstellen. Moorforschung spielt eine wichtige Rolle in der Forschungsstrategie der Universität Greifswald, erläuterte Prorektor Peter Michalik zur Begrüßung. Die Messungen von Pflanzenbiomasse und Treibhausgasen in der Mesokosmenanlage, die Schilfsammlung und das älteste Buch in der Moorbibliothek, erklärt durch Franziska Tanneberger, Gerald Jurasinski, Sebastian van der Linden und Hans Joosten, fand die Ministerin interessant. Begeistert haben sie aber besonders unsere Torfmoose, die ihr Greta Gaudig zeigte. Paludikultur, Biodiversität und Torfbildung gehörten zu den weiteren Themen des Austauschs - und auch der Ausblick auf zukünftige Forschung, wie sie im heute gestarteten Sonderforschungsbereich der Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) WETSCAPES 2.0 stattfinden wird. Daher hat auch die Begleitung der Ministerin durch Nathalie Niederdrenk und Ulf Hauke aus dem Referat für vorsorgenden Bodenschutz und Moorschutz, die GMC-Vertreter*innen sehr gefreut.

von Helena Plochberger

Spatenstich & Sernitz

Spatenstich im Sernitz-Moor (Foto: Lucas Treise/BioFilm/Michael Succow Stiftung)

Wiedervernässung gestartet

01/04/2025 Mit einem symbolischen Spatenstich startet die Einrichtung einer Nasswiesen-Paludikultur der Initiative toMOORow – Nasse Moore für eine nachhaltige Zukunft. Die Torfwiesen im Sernitz-Moor dienen dabei als Modellprojekt: Hier werden jetzt Entwässerungsgräben verfüllt, im Fließ Sohlschwellen zur Wasserrückhaltung errichtet und anschließend mit lokalen Landwirt*innen eine nachhaltige Nutzung durch Paludikultur mit einer Größe von ca. 80 Hektar etabliert. Die Maßnahmen tragen dazu bei, Wasser in der Landschaft zu halten, Treibhausgasemissionen, um bis zu 1.200 Tonnen CO₂-Äquivalente pro Jahr zu reduzieren und die Wiederansiedlung moortypischer Pflanzen- und Tierarten zu ermöglichen.
Die Initiative setzt damit die jahrelange Arbeit für die Wiederherstellung natürlicher Verhältnisse im Sernitz-Moor im Biosphärenreservat „Schorfheide-Chorin“ im Rahmen des LIFE Projekts „Schreiadler“ fort. In Abstimmung mit Anwohner*innen und Landnutzer*innen wurden Maßnahmen für Wasserrückhalt entwickelt, Weiden für Wasserbüffel eingerichtet und ein Moorerlebnispfad gestaltet, um nur einen Ausschnitt des erfolgreichen Projekts zu nennen.
Zum Auftakt waren die geschäftsführenden Bundesminister*innen Steffi Lemke und Cem Özdemir gekommen, da sie in den Aktivitäten in der Sernitz ein starkes Zeichen für eine zukunftsfähige Moornutzung durch die Initiative toMOORow von Succow Stiftung, Partner im Greifswald Moor Centrum, und Umweltstiftung Michael Otto sehen.

von Helena Plochberger

Startschuss für WETSCAPES 2.0

Wissenschaftliche Zusammenarbeit in Aktion: Startschuss für WETSCAPES 2.0! (Foto: Luca Räther)

mit einer zweitägigen Veranstaltung

01/04/2025  WETSCAPES 2.0, ein großes, interdisziplinäres Wissenschaftskonsortium zur Erforschung wiedervernässter Niedermoore, startete heute mit einem zweitägigen Treffen an der Universität Rostock mit mehr als 50 Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Bereichen, darunter 22 Principal Investigators (PIs), die verschiedene Teilprojekte leiten, sowie viele Early Career Researchers (ECR).
Die Vielfalt der Teilnehmer:innen machte deutlich, wie komplex und ehrgeizig dieses von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Forschungsprogramm ist, in dem etwa 100 Screening-Standorte, 5 Kernstandorte und zwei landschaftsbezogene Experimente in wiedervernässten Mooren in Mecklenburg-Vorpommern untersucht werden sollen. Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern hat bereits mehr als 10 % seiner Moorflächen wiedervernässt und ist führend bei der Entwicklung von Lösungen für die Nutzung feuchter Moore (Paludikultur, CO2-Zertifikate, Naturtourismus, Fotovoltaik in Mooren). Nun wird der CRC auch die Grundlagenforschung in wiedervernässten Mooren massiv vorantreiben.
Zum Auftakt gab es einen Ausflug zu einem der geplanten Screening-Standorte, wo die ersten unserer 1.000 Sensoren für die Datenerfassung des Projekts installiert wurden! Für einige von uns war es der erste Besuch in einem norddeutschen Niedermoor. Sie sind fast überall und sehen oft aus wie „normales“ Grünland!
Neben der Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) wird der Transregio-Sonderforschungsbereich (SFB) 410 zusätzlich von der Universität Greifswald, der Universität Rostock, dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) der Humboldt-Universität zu Berlin, dem GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung und dem Max-Planck-Institut für Biogeochemie der Ludwig-Maximilians-Universität München unterstützt.

von NK

Books n‘ Bogs

Lange Nacht der Bibliotheken am 4. April auch in der Moorbib

21/03/2025 "Moorpapst" Prof. Hans Joosten lädt Interessierte ein – nein, nicht ins Moor - sondern in eine Bibliothek, wo Inspiration von den Wänden tropft und tausende Bücher in allen Genres und Sprachen zu einem Thema stehen - zu Moor. In ihrem neuen Domizil, dem ehemaligen Hörsaal der „Alten Chemie“ im Innenhof der Greifswalder Soldmannstraße 16 , sind die Renovierungsarbeiten abgeschlossen. Kontinuierlich ziehen derzeit kistenweise Bücher in das denkmalgeschützten Gebäude und füllen die Regale des barrierefrei zugänglichen hohen Raums mit zwei Galerien. Mit einem Bestand von 50.000 Publikationen ist die Spezialsammlung zu Mooren ein wichtiger Teil des Greifswald Moor Centrum und von internationaler Bedeutung. Statik, Finanzierung, Altlasten – auf dem Weg von der Vision einer eigenen Bibliothek bis zur Umsetzung waren und sind viele Herausforderungen zu bewältigen.

Am 4. April während der Langen Nacht der Bibliotheken führt Hans Joosten ab 21 Uhr auf Deutsch durch den um 1905 errichteten Gebäudeflügel und erzählt von dessen Geschichte, der aufwendigen Dekontamination und den neuen moorigen Inhalten.

Anschließend gibt es englische Kostproben aus „Books n‘ Bogs“, einem Projekt des moorbewegten Kollektivs re-peat earth. International, jung und kreativ setzten sich dessen Mitglieder für Wiederherstellung von Mooren und ein öffentliches Bewusstsein für ihre Bedeutung ein. Für das Buchprojekt haben sie die Beziehungen von Mensch und Moor rund um das irische Städtchen Abbeyleix dokumentiert. In der Greifswalder Moorbiblothek treiben sie zudem das Projekt „Mapping Peatland Justice“ voran und nutzen die „Lange Nacht in der Moorbiblithek“ für den Austausch dazu mit den Besuchenden. Auf Englisch und (fast) open end.
Kostenfrei, aber mit Anmeldung an: bibliothek@greifswaldmoor.de

von Helena Plochberger

Jetzt auch auf Englisch!

Translation PK guide to Implementation

Leitfaden für die Umsetzung von Paludikultur
20/03/2025
Unser Guide to Implementing Paludiculture ist jetzt auch in englischer Version verfügbar - gute Nachrichten für Menschen in der nachhaltigen Landwirtschaft, in Klimainitiativen, in umweltbewussten Unternehmen und weiteren Bereichen!

Wo anfangen bei der nachhaltigen Bewirtschaftung von vernässten Flächen und wie weitermachen? Das beantwortet der Leitfaden von der Bewertung der Standorteignung über das Erteilen von Genehmigungen bis hin zum Optimieren der Biomassenutzung. Erkenntnisse aus der Praxis wie wissenschaftliche Untersuchungsergebnisse sind dafür zusammengestellt.

Diese neu übersetzte und formatierte Version ist Teil der GMC-Schriftenreihe, zugänglich für alle an der nachhaltigen Landbewirtschaftung beteiligten Akteure. Sie basiert auf der Originalpublikation Leitfaden für die Umsetzung von Paludikultur, die im Jahr 2022 veröffentlicht wurde.

von NK

MoorPower

Moor-Photovoltaik-Anlagen in Lottorf (Foto: Jürgen Kreyling)

Solar auf Moor machbar?
17/03/2025
  Die Konkurrenz um Flächen in Deutschland ist groß, doch evtl. lassen sich Nutzungen wie Photovoltaik und Wiedervernässung von Moorflächen verbinden? Das neu gestartete Projekt MoorPower nimmt die generelle Machbarkeit von Solaranlagen auf Moorböden bei gleichzeitiger Wiedervernässung unter die Lupe. Es untersucht auch, ob dieses Konzept Wiedervernässung für Landwirtschaftsbetriebe attraktiver macht.
Seit Anfang 2023 fördert die Bundesregierung die Errichtung von Solaranlagen auf ehemals für die Landwirtschaft trockengelegten Moorflächen, wenn diese dabei dauerhaft wiedervernässt werden. Das Konzept ist neu. In Deutschland ist bisher nur eine PV-Anlage auf wiedervernässtem Moor bekannt, im Ausland keine. So besteht erheblicher Erprobungs- und Forschungsbedarf, um Möglichkeiten und die Auswirkungen beurteilen zu können.

"Wichtig ist, für die Doppelnutzung aus Kohlenstoffspeicherung im Torf und Produktion erneuerbarer Energie per Photovoltaik nur entwässerte und stark degradierte Moorflächen zu erschließen, also die derzeit landwirtschaftlich genutzten Moorböden. Es muss verhindert werden, dass Moorböden für die Installation von Photovoltaikanlagen genutzt werden, ohne dass diese auch wiedervernässt werden; denn dann würden die Treibhausgasemissionen aus den Moorböden kontinuierlich weitergehen“, sagte Prof. Dr. Jürgen Kreyling von der Universität Greifswald. „Naturschutzfachlich wertvolle Moore und Moorböden innerhalb gesetzlicher Schutzgebiete sind hingegen ausgenommen.“

Und so sieht die Forschung konkret aus: Auf einer Experimentalfläche in Mecklenburg-Vorpommern bauen die Wissenschaftler*innen auf insgesamt sechs Hektar Anlagen-Designs auf einem noch landwirtschaftlich genutzten Niedermoor mit unterschiedlichen Aufständerungshöhen, Solarmodultypen und Fundamenten. Jede PV-Anlagenvariante kombinieren sie dann mit drei unterschiedlichen Wasserständen und betrachten deren ökologische Auswirkungen. Auf einer Materialtestfläche in Baden-Württemberg testet das Projektteam unterschiedliche Materialien, Beschichtungen und Methoden für die Fundamente der besonderen PV-Anlagen. Da Schatten durch die Solarmodule Auswirkungen auf das Wachstum moortypischer Pflanzen haben kann untersuchen sie dieses zudem in Topfversuchen. Auf ca. 200 Hektar wiedervernässtem Moor mit Photovoltaik in Niedersachsen analysieren die Wissenschaftler*innen des Thünen Instituts die Auswirkung von Moor-PV im Praxismaßstab auf die Treibhausgasbilanz.

Am Projekt beteiligt sind Forschende von Universitäten Greifswald und Hohenheim zusammen mit dem Johann Heinrich von Thünen-Institut und dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE.

von NK

Dauergrünland vs. Paludikultur

SOM-Card

Was bringt was für die GAP?
28/02/2025
Wo liegt der Knackpunkt bei Dauergrünland vs. Paludikultur? Das neue Infopapier des Greifswald Moor Centrum stellt die Bewirtschaftungsformen gegenüber - kurz, aber mit ausreichend Detail:

Dauergrünland
- gibt es auf 4,7 Mio. ha in Deutschland
- kann gut sein für den Erhalt von Lebensraum, Erosionsschutz, Wasserspeicherung, Kohlenstoffbindung, Nährstoffrückhalt entlang von Gewässern
- liefert Futter

Dauergrünland auf entwässerten Moorböden
- findet sich auf 0,967 Mio. ha
- führt zu Bodensackung und Degradierung
- emittiert Kohlenstoff – in Deutschland 22 Mio. t CO2-Äq.

Paludikulturen auf wiedervernässten Moorböden
- ist gut für den Erhalt von Lebensraum moortypischer Arten, Erosionsschutz, Wasserspeicherung, Kohlenstoffbindung, Nährstoffrückhalt
- reduziert CO₂-Emissionen und kann zusätzlichen Kohlenstoff festlegen
- kann die Torfbildung fördern
- liefert Biomasse für Bau- und Verpackungsstoffe etc.
- macht Trocken- sowie Hochwasserereignissen resilient

Damit kann Paludikultur einiges beitragen, die Umweltziele der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU zu erreichen. Die volle Übersicht hier im Infopapier.

von NK

RRR2025-Konferenz

SOM-Card mit Fragezeichen

Frist für das Einreichen von Beiträgen verlängert
26/02/2025
Beiträge für die RRR2025-Konferenz vom 23. bis 26. September in Greifswald können nach einer Fristverlängerung jetzt bis 14. März eingereicht werden. Interessierte können Vorträge, Poster und Workshops zu den Schwerpunktthemen der Konferenz auf dieser Plattform anmelden. Auf dem Programm stehen außerdem Exkursionen, Begleitveranstaltungen und eine Paludikultur-Ausstellung.

Die 4. RRR-Konferenz zu nachwachsenden Rohstoffen aus nassen und wiedervernässten Mooren bietet eine Plattform, um Fragen zu Wiedervernässung und Paludikultur zu diskutieren und den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis zu fördern. Ziel der Veranstaltung ist es, durch die Zusammenführung verschiedener Akteure den Wissensaustausch zu fördern, Netzwerke zu bilden und praktische, zukunftsweisende Lösungen zu entwickeln und zu stärken. Hauptredner sind Dr. Christian Fritz von der RU Nijmegen (NL) und Dr. Kate Flood von der NUI Galway (IRL). Weitere Informationen unter rrr2025.com.

von Helena Plochberger

Zum Tag der Feuchtgebiete:

Neue Europäische Karte der Feuchtgebiete

 


02/02/2025
Rechtzeitig zum Welttag der Feuchtgebiete zeigt eine neue Europäische Karte der Feuchtgebiete die Moore, Auen und Küstenfeuchtgebiete des Kontinents umfassender als je zuvor in einer Karte. Aus rund 200 Datenquellen zusammengestellt informiert Politiker, Landnutzer und alle, die sich für Feuchtgebiete interessieren, nicht nur über deren Verbreitung und die Arten von Feuchtgebieten, sondern auch z. B. über potenziell hochwassergefährdete Regionen. Die Karte ist für Analysen unterschiedlichster Nutzer frei verfügbar und ergänzbar. Veröffentlicht in einer Zusammenarbeit des Greifswald Moor Centrum mit den EU Projekten “ALFAwetlands”, “WET HORIZONS” und “Building a European Peatlands Alliance”, steht sie als länderspezifischer, oft hochaufgelöster Polygondatensatz in einer ArcGIS-Geodatenbank und als länderspezifischer Rasterdatensatz in einer Geo-TIFF-Sammlung (Rastergröße: 1 Bogensekunde, d.h. 1/60 eines Grades) zur Verfügung.

Hintergrund: Der weltweite Tag der Feuchtgebiete (World Wetlands Day, WWD) macht seit 1997 jährlich am 2. Februar auf die Bedeutung der Feuchtgebiete, u.a. der Moore, aufmerksam. Am 2. Februar wurde 1971 die Ramsar-Konvention, das internationale Abkommen zum Schutz von Feuchtgebieten, verabschiedet. Seit 2021 ist er ein von den Vereinten Nationen anerkannter Internationaler Tag. Durch Verschmutzung, Entwässerung und Landwirtschaft, Brände sowie Überfischung sind Feuchtgebiete, zu denen auch Moore zählen, weltweit bedroht oder bereits zerstört. Dabei sind sie Garanten für Artenvielfalt und Klimaschutz. Sie bieten den Menschen unter anderem Schutz vor Dürre und Überschwemmungen, reinigen Wasser und regulieren das Mikroklima. In Deutschland sind 95 % der früheren Moore entwässert und heute nicht mehr als solche zu erkennen.

von NK

Neu: Policy brief & Ländersteckbriefe

Wie und wo Politik etwas tun kann

21/01/2025 Wie EU-Politik zur Wiederherstellung degradierter Moor-Ökosysteme beitragen kann, beleuchtet ein neuer, in Deutsch, Englisch, Fränzösisch und Niederländisch herausgegebener Policy brief. Er nimmt insbesondere die EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur (WVO) unter die Lupe, der Ziele zur Wiederherstellung für die Mitgliedstaaten der Europäischen Union rechtsverbindlich festlegt. Ländersteckbriefe für Österreich, Belgien und Deutschland ergänzen den Policy brief. Sie analysieren die Wiederherstellungsziele gemäß der WVO Art. 11.4 auf derzeit landwirtschaftlich genutzten Moorböden. Damit liefern sie wichtige Informationen für nationale Strategien und Entscheidungsträger*innen, um die Umsetzung der Wiederherstellungsziele voranzutreiben. Der Policy brief macht die enorme Bedeutung von Feuchtgebieten – insbesondere Mooren – für den Klima- und Biodiversitätsschutz sowie die Dringlichkeit ihrer Wiederherstellung deutlich.

Erstellt wurden Policy brief und Ländersteckbriefe in einer Kooperation der Projekte ALFAwetlands und WET HORIZONS. Als Fallbeispiele stellen die Länder-Steckbriefe die Living Labs des ALFAwetlands-Projekts vor: das Tal der Zwarte Beek in Belgien, der Neusiedler See an der österreich-ungarischen Grenze, sowie das Obere Peenetal in Deutschland.

Bild: Verbreitung organischer Böden in Deutschland und schematische Darstellung der Wiederherstellungsziele gemäß der Wiederherstellungsverordnung Art. 11.4 auf derzeit landwirtschaftlich genutzten org. Böden Deutschlands im Vergleich zur Größe Berlins (eigene Darstellung GMC, basierend auf Daten der Global Peatland Database)

von NK

Paludi-grüne Woche

Fahnen mit Logo der Grünen Woche (Bildquelle: Messe Berlin)

Tipps für Messebesucher

16/01/2025 Paludikultur ist ein Thema auf der Internationalen Grünen Woche vom 17.-26. Januar in Berlin. Wo und wann – dazu haben wir hier einige Tipps zusammengestellt: Paludiprodukte und Bohrkerne aus dem Moor, Torfe und Torfersatzstoffe sind die ganze Woche am Stand der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) in Halle 27 (Stand 215) zu sehen. Präsentiert werden diese aus dem Projekt PaludiZentrale und das PaludiNetz, zu dem sich zehn Paludikulturprojekte zusammengeschlossen haben. Für Antworten auf Paludikulturfragen stehen Mitarbeitende von Greifswald Moor Centrum, der FNR und des Thünen-Institut am Stand bereit.
Am Eröffnungstag dem 17. Januar gibt es einem Panel-Talk zum Thema Moorschutz durch Moornutzung von 13:30-14:00 Uhr am Stand von Kaufland in Halle 3.2 (Stand 211). Infos dazu kommen aus dem Projekt PaludiAllianz von Umweltstiftung Michael Otto, Uni Greifswald und Succow Stiftung.
Einen Tag darauf, am 18. Januar, erhält das neue Paludikulturprojekt MOOReturn auf der Bühne in Halle 23a ganz offiziell den Förderbescheid durch Claudia Müller, parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Dort erfahren Besucher, wie das Projekt mit Beteiligung von Universität Greifswald und Succow Stiftung, beide Partner im Greifswald Moor Centrum, Paludikultur in Mecklenburg-Vorpommern voranbringen möchte.
Am 22. Januar um 11:30 Uhr veranstaltet das Projekt WetNetBB eine Podiumsdiskussion zum Thema „Moore mit Zukunft“ ebenfalls auf der Bühne in Halle 23a mit Fokus auf der Paludikultur im Bundesland Brandenburg.

Hintergrund: Die Internationale Grüne Woche ist die weltweit größte Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau, die jährlich in Berlin stattfindet. Sie bietet eine Plattform für Fachleute aus der Landwirtschaft, der Ernährungsindustrie und der Umweltwirtschaft, um sich über Innovationen, nachhaltige Lösungen und Trends auszutauschen. Besucher können sich über die neuesten Entwicklungen in den Bereichen Ernährung, Landwirtschaft und Umwelttechnologie informieren und spannende Einblicke in die Zukunft der Branche gewinnen.

von Helena Plochberger

Neues Projekt: MOOReturn

Jährlich 3.400t CO₂ einsparen

10/01/2025 Auf einer Gesamtfläche von über 200 Hektar verbindet das Projekt MOOReturn ab Januar 2025 die großflächige Wiedervernässung von Moorflächen mit Anbau, stofflicher wie energetischer Verwertung und Vermarktung von Paludikultur-Rohstoffen. Mit veranschlagten CO2-Einsparungen von 3.400 Tonnen jährlich, leistet „MOOReturn“ damit einen wesentlichen Beitrag zu den Zielen der Nationalen Moorschutzstrategie sowie der Bund-Länder Zielvereinbarung zum Moorbodenschutz.
Entlang der Oberen Peene im Umkreis der Stadt Malchin (Mecklenburgische Seenplatte) geht es um Moor-Revitalisierung, Wasserstandsoptimierung und Biomasse-Ernte auf verschiedenen Moorflächen. Weiteres Ziel ist die Demonstration eines wirtschaftlichen und rückstandsfreien Aufbereitungsverfahrens zur Verwertung von Moorbiomasse im Industriemaßstab in der Region. Hierbei sollen neue Möglichkeiten für die Auffaserung und stoffliche Verwertung als Papier- oder Verpackungsmaterial, Faserplatten und Baustoffe sowie für chemische Grundstoffe erprobt werden. Die degressive thermische Nutzung unterstützt die Entwicklung der progressiven stofflichen Nutzung am Anfang und ermöglicht einen erhöhten Eigenanteil der beteiligten Unternehmen. Reststoffe sollen als Nebenprodukte vermarktet werden (z. B. Düngegranulatherstellung). Die Planung und Umsetzung der Wasserstandsanhebungen sowie der Verwertungswege wird begleitet von wissenschaftlichen Untersuchungen sowie Maßnahmen für Öffentlichkeitsarbeit und Wissenstransfer.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert das Projekt „MOOReturn“ in Mecklenburg-Vorpommern mit 4,3 Millionen Euro bis 2027. Vorgesehen ist eine Gesamtlaufzeit von 10 Jahren, das Projekt ist damit eins der Modell- und Demonstrationsvorhaben für Paludikultur im bundesweiten PaludiNetz. Unter der Leitung des Deutschen Biomasseforschungszentrum (DBFZ) sind insgesamt neun Partner aus Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft involviert. Die Universitäten Greifswald und Rostock begleiten in MOOReturn mit Treibhausgas-Messungen und erfassen Flora und Fauna wissenschaftlich. Die Universität Bonn untersucht die stoffliche Verwertung. Die Universität Greifwald unterstützt außerdem die Stadt Malchin bei der Flächenauswahl und -analyse und erstellt Konzepte für die angepasste Nutzung der Flächen. Die Michael Succow Stiftung und der Verein Wasserwerk der Zukunft e.V. gestalten die Kommunikationsprozesse in der Region, bereiten die Ergebnisse für die Öffentlichkeit und Entscheidungsträger auf und machen Angebote für regionale und überregionale Bildung und Wissenstransfer. Weiter beteiligt sind die Firma Werner GmbH und die Firma Agrotherm. Die regionale Landwirtschaft unterstützt das Vorhaben.

von NK

Werde Moorspezialist*in!

SOM-Card mit Beinen in Gummistiefeln und Schneeschuhen, um über Torfmoos zu laufen (Foto: Amelie Hünebeck-Wells)

Neues Qualifizierungsprogramm

06/01/2025 Für ein neues in fünfjähriges Qualifizierungs- und Praxisprogramm zum*zur Moorspezialist*in werden 10 Bachelor- und Master-Absolvent*innen gesucht. Mit einem Curriculum und einem Zertifikat von der Universität Greifswald und der Landeslehrstätte für Naturschutz soll das Programm dem derzeitigen Mangel an Fachkräften für die Moor-Revitalisierung entgegenwirken und dazu beitragen, den steigenden Bedarf an Fachleuten zu decken. Über die Laufzeit der 5 Jahre bietet es:

- Bezahlte Positionen (E13/E9A/B)
- Ausbildung und Einsatzstellen beim LUNG mit Fokus auf Wiedervernässungsprojekte
- Einblick in die praktische Umsetzung von Naturschutzprojekten und Klimaschutzmaßnahmen
- Perspektiven für die Zukunft in einem innovativen und interdisziplinären Bereich

Das Programm startet im April 2025, Bewerbungen sind noch bis zum 13. Januar möglich.
Weitere Informationen und Bewerbung für Absolvent*innen mit Bachelor und Absolvent*innen mit Master.

von NK

Dreaming of wet peatlands

SOM-Card zu Weihnachten mit Weihnachtsbaum aus Schilfzweigen

Zu Weihnachten bei uns: Moorjobs!

20/12/2024 Liebe Moorfreunde,
wir von der GMC „träumen von einem nassen Moor“ (oder vielen) ständig und natürlich auch zu Weihnachten. Wir träumen nicht nur, sondern arbeiten hart daran, dass es wahr wird.
Deshalb lassen wir - so kurz vor Weihnachten - die Glocken für unsere aktuellen Stellenausschreibungen läuten, insgesamt 21! Wären sie Geschenke , würden sie sich unter dem Weihnachtsbaum stapeln. Diese Stellenausschreibungen gerne weiterleiten, damit sie wie ein Geschenk an eine geeignete Person wirken und einen Beitrag zur Wiedervernässung von Mooren und zum Klimaschutz leisten können. Zu den Ferietagen 2024 texten wir daher: „We wish you rewetted peatlands, we wish you rewetted peatlands and a happy new year“ - ein großes Dankeschön an alle, die uns im Jahr 2024 begleitet haben!

Hier gibt es weitere Informationen zu den Stellenausschreibungen:
Machen Sie mit bei WETSCAPES2.0 - Forschung für die Landschaften von morgen

Tragen Sie zur bahnbrechenden Erforschung der neuartigen Ökosysteme wiedervernässter Moore bei Tragen Sie zur Erforschung der neuartigen Ökosysteme wiedervernässter Moore als Teil eines interdisziplinären und internationalen Teams bei! Der neu eingerichtete Sonderforschungsbereich „WETSCAPES2.0“, der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird, sucht talentierte und motivierte Wissenschaftler und technische Experten, die mit uns die dynamischen Prozesse, die diese einzigartigen Landschaften formen, verstehen wollen.

Wir stellen ein:
1 Wissenschaftlicher Koordinator*in
10 Postdoktorand*innen
16 Doktorand*innen
4 Technische Expert*in

Unser Forschungsnetzwerk bündelt die Expertise führender Institutionen:
Universität Greifswald
Universität Rostock
IGB Berlin
GFZ Potsdam
Ludwig-Maximilians-Universität München
Max-Planck-Institut für Biogeochemie Jena
Humboldt-Universität zu Berlin

Gemeinsam untersuchen wir die biogeochemischen, hydrologischen und biologischen Prozesse in wiedervernässten Mooren und ihre Rolle in der Landschaft. Dabei konzentrieren wir uns auf Wasser- und Stoffflüsse sowie auf mikrobielle und biologische Faktoren.

Hier weitere Informationen zu den übergreifenden Forschungsthemen, den Ausbildungsprogrammen und den Bewerbungsmodalitäten.