Aktuelles

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2021

von NK

O Sonnentau

Das Lied für ein mooriges Weihnachtsfest
23/12/2021

Sonnentau ist gerade im Winter ziemlich nützlich! Inhaltstoffe der kleinen fleischfressenden Moorpflanze helfen bei Husten und Lungenerkrankungen. In der Natur ist sie geschützt. Deswegen haben die Wissenschaftler*innen des Greifswald Moor Centrum daran geforscht, wie sich der Sonnentau auf wiedervernässten Mooren nachhaltig in Paludikultur anbauen lässt - das ist nicht nur gut gegen eine Erkältung, sondern auch gegen die Klimakrise. Hier eine Hörkostprobe für ein besonders mooriges Weihnachten mit Liedtext zum Einstimmen:

 

O Sonnentau
(O Tannenbaum)

O Sonnentau, o Sonnentau
wie schön sind deine Tröpfchen
Du glänzt ja nur im nassen Moos
Pracht und Schönheit grandios
O Sonnentau, o Sonnentau
wie schön sind deine Tröpfchen

O Sonnentau, o Sonnentau
du kannst mich gut kurieren
Du bist so klein und unscheinbar
Bei Husten hilfst du wunderbar
O Sonnentau, o Sonnentau
du kannst mich gut kurieren

O Sonnentau, o Sonnentau
Mein kleiner Mückentöter
Du klebst und tötest gnadenlos
Exo-Enzyme rigoros
O Sonnentau, o Sonnentau
Mein kleiner Mückentöter

Text: Dr. John Couwenberg

  

von NK

Können wir noch mal anfangen?

Moor neu kommuniziert in Kombination aus Wissenschaft + Gedicht
23/12/2021 unbezahlbar wie Atmen ist sind Moore, so beschreibt es Sylvia Geist in einem Gedicht, das nun in der Schriftenreihe des Greifswald Moor Centrum erschienen ist. „Können wir nochmals anfangen?“ fragt die Dichterin darin mehrmals. Besonders eindrücklich macht die Frage in der von ihr gelesenen Audioversion deutlich, dass wenig Zeit bleibt, die über Jahrtausende entstanden Moore und Kohlenstoffspeicher zu retten.
Das Gedicht entstand anlässlich der Konferenz „eins: zum andern“ vom 16. bis 18. September 2021 in München, einem Gesprächsexperiment zwischen Lyrik und Wissenschaft. Im Vorfeld hatten sich Dichter*innen und Wissenschaftler*innen zu ausgewählten Begriffen ausgetauscht und Denk- und Herangehensweise der jeweils anderen kennengelernt. Dass Greifswald Moor Centrum hat Sylvia Geist ins Moor geführt, die wiederum hat das Thema in Verse geformt. Ein neuer, ungewöhnlicher Weg der Wissenschaftskommunikation, den das Greifswald Moor Centrum gerne beschritten hat.

von NK

Organische Böden der EU-Länder - richtig erfasst?

Kritischer Blick auf Berichterstattung der Treibhausgase

21/12/2021 Die EU-Mitgliedsstaaten unterscheiden sich stark in der Qualität ihrer Kartierung von organischen Böden und der Schätzung der damit verbundenen Emissionen - das bilanzieren Nina Martin und John Couwenberg in einem neuen Paper Organic soils in national inventory submissions of EU countries. Erschienen ist es inn der Schriftenreihe des Greifswald Moor Centrum. Der Bericht wirft einen kritischen Blick auf die UNFCCC-Treibhausgasberichterstattung über Emissionen aus landwirtschaftlich genutzten organischen Böden für alle EU-Länder (und dem Vereinigten Königreich). Er präsentiert eine umfassende Analyse auf der Grundlage der im Jahr 2020 veröffentlichten Inventardaten der Länder. Zu Mängeln in der Berichterstattung macht der Bericht Verbesserungsvorschläge. Wichtig sei vor allem das konsequente Verwenden des IPCC Wetlands Supplement (IPCC 2014), betont der Bericht. Zusätzlich enthält er auch konkrete Flächendaten und korrigierte Zahlen. Die Zahlen wurden für alle EU-Länder zusammengestellt und sind in einer separaten Tabelle (xls-Datei) verfügbar.

von NK

Für alle zum #Weltbodentag:

Wunderschöne Moor-Illustrationen!

05/12/2021 Komplex, verständlich und schön – mit Hilfe der Illustratorin Sarah Heuzeroth hat das Greifswald Moor Centrum Moor ins Bild gesetzt und das dreimal – intakt, entwässert und in einer zukünftigen Nutzung in Paludikultur. Wie Torf sich unter Wasserabschluss bildet, wieviel Kohlenstoff dabei gespeichert werden kann, welche Tiere in diesem nassen Lebensraum leben und wie schön dieser ist, zeigt die Illustration des intakten Moores. Wieviel CO2 dagegen aus entwässerten Mooren in Nutzung als Grünland und Acker entsteht, wie groß der Fußabdruck der damit verbundenen Milchprodukte ist, verdeutlicht die Illustration zu entwässerten Mooren. Eine dritte Illustration zeigt, was Moore in Paludikultur bieten können: Fläche für Landnutzung durch den Menschen, neuen Lebensraum für seltene, spezialisierte Moorpflanzen und -tiere und einen reaktivierten Kohlenstoffspeicher für mehr Klimaschutz. Die Illustrationen stehen auf der Website des Greifswald Moor Centrum kostenfrei zum Download. Damit viele Moorinteressierte die Illustrationen nutzen können, gibt es diese auch auf Englisch und in Kürze auch auf Französisch, Polnisch, Russisch und Spanisch. Zusammengefasst liegen die Illustrationen in der deutschen Version auch als Poster vor. Zudem haben wir mit Sarah Heuzeroth vier Motive als Postkarten entwickelt. Neben Seggenrohrsänger, Rohrkolben und Torfmoos zeigt ein Torfprofil, welche Pflanzenreste sich in welchen Torfschichten finden lassen – inklusive Tiefen- und Zeitangabe. Das Material steht allen Interessierten lizensiert unter Creative Commons CC BY-NC-ND zur Verfügung.


    

von NK

Mehr Moor in EU GAP Strategie - so gehts!

Empfehlung im neuen Positionspapier

26/11/2021 Der Titel ist Programm - die Michael Succow Stiftung, Partner im Greifswalder Moorzentrum, hat ein neues Positionspapier Chancen für Moore und Paludikultur in der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (2023-2027) - Empfehlungen für die EU-Mitgliedstaaten für ihre GAP-Strategiepläne herausgegeben. Darin werden die EU-Mitgliedstaaten aufgefordert, die Paludikultur für Direktzahlungen, Zahlungen im Rahmen von Ökokonten-Regelungen oder weitere Zahlungen in Betracht zu ziehen. Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) als größter öffentlicher Finanzierungsmechanismus der EU könnte so genutzt werden, um innerhalb der nächsten fünf Jahre einen Wandel für Klima und Ökologie herbeizuführen. Die GAP-Strategie darf nicht nachlässig angepasst und schädliche "Business-as-usual"-Praktiken beibehalten werden, da in der EU die Emissionen aus entwässerten Mooren etwa 5 % der gesamten Treibhausgasemissionen ausmachen. Bewirtschaftet in Paludikultur bieten sie eine Grundlage für Bioökonomie in Kreislaufwirtschaft. Sie bieten künftige widerstandsfähige und rentable Geschäftsmodelle für Landwirte und Landeigentümer und tragen zum Klimaschutz, zur biologischen Vielfalt, zur Sicherung des Wasserhaushaltest, zum Schutz vor Hochwasser und zum Brandschutz bei.

von NK

Moorpavillon, Moorkarte, Michelle

12/11/2021 Ohne Schutz und Wiedervernässung von Mooren lässt sich der weltweiten Klimakrise nicht begegnen. Das haben Moorexpert*innen aus Greifswald auf der zweiwöchigen Weltklimakonferenz (UNFCCC COP26) vom 31. Oktober bis 12. November in Glasgow Delegierten, Politiker*innen, Prominenten, Praktiker*innen und Wissenschaftler*innen aus aller Welt klarmachen können. Sie sind optimistisch, dass das neue Wissen um diese Klimaschutzpotentiale jetzt in der Politik und das Handeln vieler Länder einfließen wird.

Auf der Weltklimakonferenz in Glasgow wurden Moore erstmals in einem eigenen Pavillon präsentiert, den Succow Stiftung und Greifswald Moor Centrum gemeinsam dem UN Umweltprogramm, IUCN UK Peatland Programme und weiteren Mitgliedern der Global Peatlands Initiative organisiert hatten. Die am Greifswald Moor Centrum erarbeitete Weltmoorkarte lockte direkt am Eingang Besucher*innen an. Das zwölftägige hybride Vortragsprogramm bot einen umfassenden Überblick zu Moor-Wissenschaft, - Schutz und -Politik auf allen Kontinenten. Prominente Besucher*innen wie die ehemalige First Lady der Vereinigten Staaten Michelle Obama, die Exekutivdirektorin des UN-Umweltprogrammes Inger Andersen, zahlreiche Minister*innen und andere Regierungsvertreter*innen sowie bedeutende Umweltjournalisten wie der Chris Packham von BBC kamen hier vorbei.

„Hunderte von Delegierten und Beobachter*innen der Klimakonvention haben unsere riesige Moorkarte angesehen. Viele Länder wissen gar nicht, dass sie Moorböden besitzen. Ihre Vertreter nehmen aus Glasgow mit, dass Moore für den Klimaschutz wichtig sind. Unsere Präsenz hier war so effektiv, wie es Moore als Kohlenstoffspeicher sind.“, sagte Dr. Franziska Tanneberger, Leiterin des Greifswald Moor Centrum. Ein besonderes Highlight war ein von Moorexpert*innen der University of East London gebauter Wassertropfen aus Schilf und Weide, in dem ein Sofa stand – der wohl beliebteste Sitzplatz im ganzen Pavillon. Diese Konstruktion war für viele Besucher*innen ein beeindruckender Augenöffner, wozu Baumaterialien aus Paludikultur genutzt werden können.

Michael Succow Stiftung und das Greifswald Moor Centrum als Ganzes hatten viele Veranstaltungen im hybriden Moor-Pavillon mit auf die Beine gestellt, zum Beispiel „Organische Böden und Moore in den Baltischen Staaten: Maßnahmen zur Treibhausgas-Minderung und Paludikultur“ am 8. November, „Moorschutz in Deutschland“ und „Moore im Nil-Einzugsgebiet als naturbasierte Lösung“ am 10. November sowie der Auftakt für eine europäische Moorschutzinitiative am 12. November. Die Weltmoorkarte hat das Greifswald Moor Centrum – mit großformatigem Ausdruck vor Ort und Dr. Alexandra Barthelmes als Referentin in Greifswald – am 9. November präsentiert. Der in Englisch gehaltene virtuelle Peatland Pavillon steht Interessierten mit vielfältigen Informationen zu Mooren weltweit auch nach dem Weltklimagipfel weiterhin online zur Verfügung.

von NK

Premiere bei der Weltklimakonferenz

Peatland Pavilion

Erstmals Pavillon zu Mooren und Klimaschutz

01/11/2021 Bei der diesjährigen Weltklimakonferenz (UNFCCC COP26) vom 1.-12. November im schottischen Glasgow gibt es erstmals einen hybriden Moor-Pavillon. Teilweise mit Materialien aus Moorpflanzen gebaut, zeigt er, wie wichtig die Moore für den Klimaschutz und den Menschen sind. Als einer der größten terrestrischen Kohlenstoffspeicher bieten Moore zentrale naturbasierte Lösungen gegen die Klimakrise.

Das Greifswald Moor Centrum (GMC) und sein Partner Succow Stiftung haben mit dem UN-Umweltprogramm und weiteren Mitgliedern der Global Peatlands Initiative ein Veranstaltungsprogramm zu Mooren auf allen Kontinenten auf die Beine gestellt. Sie präsentieren Wissen und Erfahrungen zu Schutz, Restaurationsmaßnahmen, nachhaltiger Nutzung, wissenschaftlichen Erkenntnissen und Politik zu Mooren, z.B.

*8.11. 13:30 Organische Böden und Moore in den Baltischen Staaten: Maßnahmen zur Treibhausgas-Minderung und Paludikultur (Organic soils and peatlands in the Baltic countries: Mitigation measures & monitoring, paludiculture and Carbon farming approaches) – koordiniert von Succow Stiftung und Silava

* 9.11. 16:00 Vorstellung der Weltmoorkarte des Greifswald Moor Centrum (State of peatland knowledge - Global Peatlands Assessment & Mapping) – koordiniert von GMC, UN-Umweltprogramm (UNEP) und Welternährungsorganisation (FAO)

* 10.11. 15:00 Moorschutz in Deutschland (Peatland protection in Germany – a new policy approach) – koordiniert von Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Nukleare Sicherheit (BMU) und GMC

* 10.11. 19:00 Moore im Nil-Einzugsgebiet als naturbasierte Lösung (Peatlands of the Nile Basin- NBI countries recognize their key role as nature-based solutions) – koordiniert von Ministerium für Wasser und Umwelt Uganda, South Sudan, GIZ und Succow Stiftung

* 12.11. 11:00 Auftakt für eine Europäische Moorinitiative (Dialogues towards a European Peatlands Initiative) - koordiniert von Regierung Irlands, Eurosite, GMC und UNEP

Am 05.11.2021 ab 09:30 werden die Umweltminister*innen von Indonesien, der Republik Kongo, der Demokratischen Republik Kongo und Perus über die Notwendigkeit vertiefter internationaler Zusammenarbeit diskutieren. Vertreter*innen des GMC und des International Tropical Peatland Centre (ITPC) werden anschließend ihre Absicht zur engeren Zusammenarbeit vorstellen.

Die Veranstaltungen richten sich vor allem an die verhandelnden Delegierten und Beobachter bei der Konferenz. Erstmals können aber auch Interessierte weltweit die Veranstaltungen im Livestream verfolgen. Dafür ist eine Registrierung notwendig. Nach der Weltklimakonferenz werden die Beiträge auf www.globalpeatlands.org  verfügbar sein.

von NK

Einladung zu Moortagen in Malchin

Flyer zu den Moortagen

Mitdiskutieren zur Zukunft der Moore

18/10/2021 Werkstätten, Moor-Fiction, Ideen-Schmiede und humooriges Pub-Quiz – die Moortage bieten unterhaltsame neue Formate, um mitzudiskutieren zur Zukunft der Moore – ganztägig am Samstag 23. Oktober und/oder für den halben Dienstag 26. Oktober. Mit dem MoKli-Projekt und weiteren Partnern laden die Organisator*innen zu Werkstattgesprächen in der Gaststätte Moorbauer bei Malchin. Was ist eine lebendige Moorlandwirtschaft? Wie kann ein Kulturwandel in den Mooren um Malchin und Teterow aussehen? Paludikultur, Praxis, Politik – wie geht das zusammen und wer muss dafür etwas tun? Um diese Fragen geht es bei den Moortagen. Dazwischen ist ein Bienenwagen aus Paludikultur-Baumaterial zu besichtigen und eine Torfbohrung bringt verborgene Schichten ans Tageslicht. Die Moortage finden mit einer musikalischen Reise ins Moor einen außergewöhnlichen Abschluss. Mehr Information im Moortage-Programm.

von NK

Alle erfolgreich vernässt

Feldtag zur Heuwerbung auf Nasswiesen

19/10/2021 Trotz der Wettervorhersage sind ca. 50 Teilnehmer*innen am 15. Oktober zum Feldtag Heuwerbung auf nassen Moorstandorten für die Wärmeproduktion bei Neukalen gekommen. Das Projekt BonaMoor stellte die dortigen wiedervernässten Niedermoorflächen am Kummerower See und an der Peene vor. Neben viel Regen gab es viel Information. Die BonaMoor-Wissenschaftler präsentierten ihre Forschungsergebnisse zu Vegetationsaufnahmen und optimierten Erntezeitpunkten der Biomasse. Henning Voigt vom Landwirtschaftsbetrieb Voigt schilderte, wie auf ca. 300 ha jährlich ca. 1.000 t Rohrglanzgras, Schilf und Seggen‐Heu als Energiebiomasse eingeworben werden. Neben Ernte‐ und Transporttechnik zeigte der Betrieb einen moorgängigen Ballenladewagen mit Bordkran, mit dem sich nasse und schwierige Standorte bodenschonend beräumen lassen. Auch Wissenschaftler weiterer Projekte des Greifswald Moor Centrum berichteten zu ihrer Forschung auf den Flächen. Sie haben z.B. in Projekt PRINCESS die Artenvielfalt bei Pflanzen, Brutvögeln und Insekten auf den Mahdflächen untersucht und werden die Treibhausgas-Flüsse und Torfneubildung in den kommenden zwei Jahren einschätzen. Das Projekt MoKli präsentierte Landschaftsspaziergang und Moortage als neue Formate, die unterschiedliche Akteure zu Wiedervernässungen und zukunftsfähigen Nutzungen ins Gespräch bringen können.
Erfolgreich vernässt besuchten die Teilnehmer anschließend das Heizwerk der Agrotherm GmbH in Malchin. Seit 2014 verbrennt es die Biomasse von den Nasswiesen des Betriebs Voigt und erzeugt jährlich 4.000 MWh Wärme (= 350.000 l Heizöl) für 490 Haushalte, zwei Schulen und weitere öffentliche Gebäude. Hier stellten die BonaMoor-Wissenschaftler Ergebnisse zu den Brennstoffeigenschaften unterschiedlicher Niedermoorbiomassen vor und erklärten, wie sich die Wärmeproduktion hier optimieren lässt.

Besucher und Erntetechnik beim Feldtag zu Heuwerbung auf nassen Flächen (Foto: N. Körner)

von NK

Bundespräsident übergibt Umweltpreis an Joosten

Feierlich Verleihung live übertragen

10/10/2021 Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) würdigt in diesem Jahr den Greifswalder Moorforscher Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Joosten mit dem Deutschen Umweltpreis, eine der höchstdotierten derartigen Auszeichnungen Europas. Am 10. Oktober übergibt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Preis bei der feierlichen Verleihung in Darmstadt. Die Veranstaltung wird ab 11 Uhr live in 3sat sowie im Livestream der DBU übertragen und moderiert von der Tagesschausprecherin Judith Rakers.

      

Gratulationen erhält Hans Joosten unter anderem
von Bundesumweltministerin Svenja Schulze:
„Professor Hans Joosten hat ganz maßgeblichen Anteil daran, dass der Moorschutz in den letzten Jahren in das Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt ist. “Moor muss nass!“ - prägnanter kann man die Bedeutung nasser Moore für Klima und Artenvielfalt nicht auf den Punkt bringen. Damit hat er uns sehr deutlich vor Augen geführt, dass die jahrzehntealte Politik der Entwässerung von Moorlandschaften, die einseitig auf Ertragssteigerungen ausgerichtet war, eine ökonomische und ökologische Sackgasse ist, und wir schleunigst umsteuern müssen. Er ist damit auch ein gutes Beispiel dafür, dass Politik und Gesellschaft gut beraten sind, auf die Warnungen der Wissenschaft zu hören, gerade in der Klimakrise. Die fundierte Expertise des Moorkundlers ist deshalb auch mit in die Erarbeitung der Nationalen Moorstrategie eingeflossen, die das Bundesumweltministerium vorgelegt hat, und mit der wir die Grundlage für die dringend erforderlichen Renaturierungs- und Wiedervernässungsmaßnahmen schaffen.“
und von
Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin der Landes Mecklenburg-Vorpommern:
„Ich freue mich sehr, dass mit dem Moorkundler Prof. Hans Joosten ein Spitzenforscher aus Mecklenburg-Vorpommern einen der höchstdotierten Umweltpreise Europas erhält! Herzlichen Glückwunsch dazu! Dem Moor- und Klimaforschung der Universität Greifswald hat er zu Ansehen in Deutschland und weltweit verholfen. Prof. Joosten macht mit seiner Forschung klar: Moore helfen uns im Kampf gegen die Klimakrise - aber nur wenn sie nass sind. Gerade im moorreichen Mecklenburg-Vorpommern müssen und werden wir noch größere Anstrengungen für den Moor- und damit auch für den Klimaschutz unternehmen.“

von NK

Wiedervernässte Moore sind neuartige Ökosysteme

Neue Publikation in Nature Communications

5/10/2021 Wiedervernässung – ein Muss für Moor und mehr Klimaschutz! Doch werden wiedervernässte Flächen tatsächlich wieder wie vorher und - falls ja - nach welcher Zeit? Antworten auf diese Frage gibt die neue Publikation Rewetting does not return drained fen peatlands to their old selves in der wissenschaftlichen Zeitschrift Nature Communications. Das Forschungsteam unter Führung der Universitäten Greifswald und Rostock hat 320 wiedervernässte mit 243 naturnahen Niedermoorstandorten ähnlichen Ursprungs in den gemäßigten Breiten Europas verglichen. Zusätzlich wurden über 10,000 Datensätzen zur Moorvegetation Europas einbezogen. Ein besonderer „Datenschatz“ waren dabei die Daten aus Mecklenburg-Vorpommern. Dort liegen mehr als 30.000 ha der insgesamt in Deutschland bisher wiedervernässten Moorfläche von ca. 70.000 ha. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Wiedervernässung von entwässerten Niedermooren die Etablierung von hohen, grasartigen Feuchtgebietspflanzen begünstigt. Dabei bleiben die Unterschiede zwischen wiedervernässten und naturnahen Mooren hinsichtlich Biodiversität, Ökosystemfunktionen und Landbedeckung lange erhalten. Es entstehen lokal neuartige Ökosysteme, über die mehr Forschung essentiell ist.

von NK

Feldtag: Nasswiesenheu – Werbung und Wärme

Anmeldung jetzt möglich

01/10/2021 Der Feldtag zeigt am 15. Oktober 2021 ab 10 Uhr die Heuwerbung auf nassen Moorstandorten für die Wärmeproduktion auf wiedervernässten Niedermoorflächen bei Neukalen am Kummerower See und an der Peene. Die anschließende thermische Verwertung der dort geernteten Biomasse wird ab 12 Uhr im Heizwerk Malchin vorgestellt. Auf etwa 300 ha wirbt der dortige Landwirtschaftsbetrieb H. Voigt jährlich ca. 1.000 t Rohrglanzgras-, Schilf- und Seggen-Heu als Energiebiomasse. Seit 2014 versorgt der Betrieb damit das Biomasse-Heizwerk der Agrotherm GmbH in Malchin. Dieses erzeugt jährlich 4.000 MWh Wärme (das entspricht der Menge aus 350.000 l Heizöl) für 490 Haushalte, zwei Schulen und weitere öffentliche Gebäude. Die Wissenschaftler*innen des Greifswald Moor Centrum aus den Projekten BonaMoor, PRINCESS und MoKli und deren Praxispartner laden herzlich dazu ein, mehr über Paludikultur und die Verwertungsmöglichkeiten für Biomasse aus nassen Mooren zu erfahren, Ernte- und Transporttechnik zu sehen und ins Gespräch zu kommen. Wir bitten um Anmeldungen per E-Mail an wendelin.wichtmann@uni-greifswald.de .

von NK

Schilf + Brunnen = GMC-Aktion bei Klimastreik

Mit nassen Füßen für gutes Klima

24/09/2021 Wasser bis zum Knie, damit es uns nicht bald bis zum Hals steht! Die Moor- und Klimaforscher des GMC demonstrierten beim Klimastreik am Freitag 24. September mit Hosen hoch und Schilf im Arm im Greifswalder Fischerbrunnen. Mit der Aktion machten sie deutlich, dass die Klimakrise sich nur mit nassen Mooren bekämpfen lässt, entwässerte Moore sie verschärfen und Wiedervernässung eine effektive und kostengünstige Maßnahme dafür ist. Nur mit dieser lassen sich die Klimaschutzziele global wie auch in Deutschland erreichen. Dies müsse auch die künftige, neue Bundesregierung berücksichtigen und umsetzen, sagte GMC-Leiterin Franziska Tanneberger als Sprecherin auf der Klima-Demo, die zwei Tage vor der Bundestagswahl stattfindet.

von NK

Ins Moor für Klimawahlcheck

Influencer für Klimacheck auf Karrendorfer Wiesen (Foto: L. Treise)

Influencer mit Know-mo(o)re versorgt

20/09/2021 Die Influencer und Nachhaltigkeitsaktivist*innen Thekla Wilkening und Robert Haring gehen dahin, wo es wirklich relevant ist für das Klima – zum Beispiel mit uns ins Moor. Ihre Aktion unterstützt den Klimawahlcheck, mit dem Wähler*innen die Wahlprogramme der großen Parteien auf deren Klimaengagement prüfen und eine entsprechende Wahl treffen können. Vom 21.-24. September posten sie gemeinsam mit der Klima-Allianz Deutschland fünf Info-Clips zu Moor und Klima – die Expertise dazu kommt vom Greifswald Moor Centrum. Wir zeigen, dass Moore extrem wichtige Kohlenstoffspeicher und Wiedervernässung eine der kostengünstigsten Maßnahmen für den Klimaschutz ist. Neu, aber überzeugend für Thekla und Robin – und hoffentlich viele ihrer Follower*innen. Gerne liken und sharen!

von NK

Meilenstein für den Moorklimaschutz in Deutschland

Übergabe des Förderbescheides durch Sts. Jochen Flasbarth (BMU) (Foto: St. Busse)

Auftakt für BMU-Paludikultur-Pilotprojekt in MV

03/09/2021 Zeitgleich mit dem Feldtag zum Rohrkolbenanbau überbrachte Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU), Förderbescheide für das erste von mehreren umfangreichen Vorhaben zu Paludikultur in Deutschland. Zuwendungsempfänger sind die Universität Greifswald und die Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern, an die der Hauptteil der Förderung (12,6 Millionen Euro) geht. Im Rahmen des Pilotvorhabens ist geplant, den Wasserstand zweier bisher entwässerter Moorflächen in M-V anzuheben und damit die Treibhausgasemissionen aus diesen Flächen weitgehend zu reduzieren. In den Poldern Bargischow Süd bei Anklam und Sandhagen bei Friedland soll der Anbau von Paludikulturen auf mehreren hundert Hektar umfassend erprobt und untersucht werden. Ein Meilenstein für den Moorklimaschutz in Deutschland!

von NK

Wie geht das mit dem Rohrkolben?

Feldtag Paludikultur auf der Versuchsfläche zum Rohrkolbenanbau (Foto: St. Busse)

Feldtag zu Paludikultur

03/09/2021 Beim öffentlicher Feldtag an der 10 ha großen Versuchsfläche zum Rohrkolbenanbau besuchten uns etwa 160 Anwohner, Landwirte, Wissenschaftler, Politiker und Pressevertreter. Auf einem Rundgang mit acht Stationen zeigten wir Forschung und Umsetzung zum Anfassen: Erfahrungen und Untersuchungen zu Einrichtung der Fläche, Anbau von Rohrkolben, Wassermanagement, Ernte und Verwertung der Biomasse sowie zur Bedeutung nasser Moore für das Klima und die Biodiversität. Neben Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft und Umwelt M-V, und Dr. Arif Havas Oegroseno, Botschafter Indonesiens in Deutschland, besuchte auch der Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU), Jochen Flasbarth, den Feldtag.

von NK

Der Deutsche Umweltpreis 2021 geht an ...

Hans Joosten (Foto: T. Dahms)

Moorforscher Hans Joosten!

27/08/2021 Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) würdigt in diesem Jahr den Greifswalder Moorforscher Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Joosten mit dem Deutschen Umweltpreis, einer der höchstdotierten derartigen Auszeichnungen Europas. Das Greifswald Moor Centrum gratuliert herzlich!
Auf „Moor muss nass!“ verknappt Joosten selbst gerne seine jahrzehntelange Forschung und seinen Einsatz. Mit Charakter, Passion und dem ein oder anderen Häppchen Torf hat er öffentlichkeitswirksam dazu beigetragen, dass die Bedeutung nasser Moore für den weltweiten Klimaschutz global Beachtung findet. Joosten, der „alles, was mit Mooren zu tun hat“ als sein Hobby bezeichnet, teilt sich den Preis in Höhe von insgesamt 500.000 Euro mit der international renommierten Wissenschaftlerin Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese. Beiden wird der Preis am 10. Oktober in Darmstadt durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht. Mit dem Preisgeld will Joosten die am Greifswald Moor Centrum beheimatete und mit etwa 25.000 Publikationen weltweit größte Moorbibliothek PeNCIL zu einem globalen Kenntnis- und Kulturzentrum zu Mooren ausbauen.

von NK

Paludikultur auf Roadshow

Paludi-Tiny House (Foto: N. Körner)

Tiny House tourt mit Schilfdach und Typhadämmung

24/08/2021 Am 3. September 2021 startet das Paludi-Tiny House des Greifswald Moor Centrum (GMC) zu einer zweiwöchigen Tour durch Norddeutschland. An sieben Stationen zeigt es, was sich aus Moorpflanzen bauen lässt. Im Tiny House steckt Rohrkolben in der Wand, Schilf im Schallschutz und Erle in den Paneelen. Das kleine Haus ist unterwegs für eine große Idee: für mehr nasse Moore, denn diese sind extrem gut für den Klimaschutz und für eine nachhaltige Bioökonomie! Moorpflanzen lassen sich anbauen und regional zu ökologischen Bau- oder Brennstoffen, zu Verpackungen oder Einweggeschirr verarbeiten. Wie, das zeigt das Paludi-Tiny House mit einer rollenden Ausstellung, Exponaten zum Anfassen und viel Infomaterial. Erfahre auf moorwissen.de mehr zum Tiny House und der Tour.

von NK

Heute Engagement für toMOORow

toMOORow-Sharepic

Michael Otto und Michael Succow starten Initiative

07/08/2021 Nasse Moore tragen erheblich zum Klimaschutz bei und erhalten einzigartige Pflanzen- und Tierarten. Gleichzeitig können sie umweltverträglich bewirtschaftet werden. Die vielfältigen Eigenschaften von Mooren für den Umwelt- und Naturschutz zu erhalten und zu nutzen, ist das Ziel einer neuen Initiative mit dem zukunftsweisenden Namen „toMOORow“. Das Vorhaben toMOORow zur Wiedervernässung von Mooren wurde von der Umweltstiftung Michael Otto und der Succow Stiftung, Partner im Greifswald Moor Centrum, ins Leben gerufen. So bringt toMOORow mit dem Unternehmer und Stifter Michael Otto und dem Natur- und Umweltschützer Michael Succow auch zwei langjährige Freunde und Weggefährten in einer gemeinsamen Initiative zusammen. Mehr auf www.tomoorow.org.

von NK

Biomasse geschäumt + getrocknet

Neue Paludikultur-Platte entwickelt

21/07/2021 Eine Platte aus Rohrkolben und Schilf zum Dämmen und Bauen mit besseren Eigenschaften als vergleichbare Platten aus Holz hat die Universität Greifswald gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Holzforschung - Wilhelm-Klauditz-Institut (WKI) entwickelt. Die Wissenschaftler haben damit nicht nur einen Ersatz für synthetische Polymerschaumstoffe geschaffen. Attraktive Produkte aus Paludikultur-Biomasse sind auch Anreiz, landwirtschaftlich genutzte Moorböden zu vernässen und weitere positive Effekte für die Gesellschaft, z.B. beim Klimaschutz, zu erschließen. Für die Prototypen testeten die Wissenschaftler*innen die wichtigsten grasartigen Paludikultur-Pflanzen aus Mecklenburg-Vorpommern: Schilf, Rohrkolben, Seggen sowie eine Mischung aus Seggen und Rohrglanzgras. Diese wurden zu „Biomasseschleim“ mit einem Feststoffanteil von ca. 10-12% verarbeitet, mit biologisch abbaubaren Triebmitteln aufgeschäumt und anschließend getrocknet. Diese Platten ähneln den klassischen „Holzschäumen“ und übertreffen sogar teilweise deren Eigenschaften z.B. in der mechanischen Zug- und Druckfestigkeit. Je nach Pflanzenart und Erntezeitpunkt konnten Platten auch mehr Wasser aufnehmen als Holzschaumplatten, nur wenig Wärme leiten und im Flammtest bestehen.

von NK

Hemmnisse für Moor-Klimaschutz abbauen

Neues Infopapier zu Umstellung auf Paludikultur

30/06/2021 Paludikulturen mit Feuchtgebietsarten wie Schilf, Rohrkolben und Torfmoose sind eine gute Möglichkeit, um Moorflächen nach Wasserstandsanhebung für Moor-Klimaschutz weiter produktiv zu nutzen. Um solche Paludi-Dauerkulturen auf Dauergrünland zu etablieren, sind die Regelungen zum Grünlanderhalt zu beachten. Jede Umwandlung von Dauergrünland in eine Dauerkultur muss genehmigt werden. Darüber hinaus besteht die Pflicht, neues Grünland (auf Ackerland) als Ersatzfläche anzulegen. Diese Pflicht zum quantitativen Grünlanderhalt stellt ein Hemmnis für die Umsetzung von Paludikultur dar und ist für Moorböden zu überdenken.
Im Projekt MoKli gab es dazu ein Fachgespräch mit Behördenvertreter*innen der moorreichen Bundesländer. Diskutiert wurden die Hintergründe zum Grünlandschutz, Unterschiede zwischen Mineral- und Moorböden, das Anwenden von bestehenden Ausnahmeregelungen und mögliche neue Sonderregelungen, um das Hemmnis abzubauen. Zusammengefasst sind die rechtlichen Rahmenbedingungen und die wesentlichen Diskussionspunkte des Gesprächs im neuen Informationspapier Vorgaben zum Grünlanderhalt bei der Umstellung auf Paludikultur.
Eine aktuelle Chance, Rahmenbedingungen für ein Umstellen der entwässerungsbasierten Moornutzung auf Paludikultur zu verbessern, bietet der Rechtsrahmen für die neue Förderperiode der Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2023. Während im Konditionalitäten-Gesetz, das Mindeststandards wie den Dauergrünlanderhalt regelt, keine Sonderregelung für Paludikultur aufgenommen wurde, könnte die zum Gesetz gehörige, detailliertere Rechtsverordnung den Verzicht auf die Anlage einer Ersatzfläche ermöglichen. Ein großes Hemmnis für Paludikultur und freiwilligen Moorklimaschutz würde damit abgebaut.

 

von NK

GMC beim Digitaltag 18. Juni 2021

Paludi-Tiny House im virtuellen Ausstellungsraum

17/06/2021 Beim deutschlandweiten Digitaltag am 18. Juni 2021 ist das Greifswald Moor Centrum mit dem Projekt M(o)ore Bioeconomy und dem Paludi-Tiny Haus dabei. Als eines der Gewinnerteams des Hochschulwettbewerbs Wissenschaft im Dialog ist es in in einem virtuellen Ausstellungsraum mit Filmen zu Paludikultur und dem Paludi-Tiny Haus vertreten.
Auch der Podcast „Episode #15 Baby One Moor Time“ in Kooperation mit dem Krautnah-Podcastern, einem weiteren Gewinner des Wettbewerbs, bietet in diesem Raum unterhaltsame Information zu Mooren, Moorpflanzen, Klimaschutz und Paludikultur. Zwischen 13-18 Uhr ist der virtuellen Ausstellungsraum geöffnet. Besucht uns und die anderen Gewinnerprojekte. Um 15 Uhr laden die Projektteams zu einem gemeinsamen Bioökonomie Quiz ein - es gibt auch etwas zu gewinnen.

 

von NK

Feldtag Paludikultur am 3. Sept 2021

Mehr erfahren per Typha-Tour und Tiny-House

15/06/2021 Zum Feldtag Paludikultur lädt das Greifswald Moor Centrum am 03. September 2021 auf die Versuchsfläche des Paludi-PRIMA Projektes bei Neukalen in Mecklenburg-Vorpommern. Hier wird seit 2019 der Anbau von Rohrkolben (Typha) auf wiedervernässtem Niedermoor getestet.  Beim Feldtag führt eine Tour über die 10 ha große Versuchsfläche. Wissenschaftler*innen berichten zu Anbauversuch, Hydrologie, zur Klimawirkung von Mooren und ihrer Biodiversität. Eine rollende Ausstellung im Paludikultur-Tiny House informiert zu den Verwertungsmöglichkeiten von Paludi-Biomasse.
Der Feldtag ist eine gemeinsame Veranstaltung der Projekte Paludi-PRIMA, MoKli und PRINCESS des Greifswald Moor Centrum. Die Durchführung der Veranstaltung kann in Abhängigkeit der Corona-Regelungen kurzfristig abgesagt werden. Bei Fragen kontaktieren Sie Josephine Neubert, per E-Mail an josephine.neubert@uni-greifswald.de. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich

 

Save the Date: Feldtag Paludikultur 3.9.2021

von NK

Moore – Chance für CO2-Sparen in MV

GMC-Faktenpapier gibt Empfehlung für Klimaschutzgesetz

31/05/2021 Um das Potential der Moore für den Klimaschutz in Mecklenburg-Vorpommern (M-V) zu nutzen, sollte ein Landes-Klimaschutzgesetz Emissionsreduktionsziele und Instrumente mit explizitem Bezug zu Mooren festlegen, empfehlen Greifswald Moor Centrum (GMC) und das Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität (IKEM) im neuen Faktenpapier.
Mit ca. 6 Mio. Tonnen CO2-Äq. stellen die entwässerten und vorrangig landwirtschaftlich genutzten Moore die größte Einzelquelle von Treibhausgas-Emissionen in M-V dar, also ein Drittel der Treibhausgas-Emissionen des Landes und mehr als die Wälder des Landes binden können – anders als insgesamt in Deutschland. Um die CO2-Emissionen im Sinne des Pariser Klimaschutzabkommens bis 2050 auf Netto-Null zu reduzieren, müssen in M-V deshalb die Entwässerung der Moore zurückgebaut und ab jetzt jährlich 8.500 Hektar Moorfläche wiedervernässt werden. Als moorreiches Bundesland trägt M-V eine besondere Verantwortung für das Erreichen der Klimaschutzziele im Sektor „Landnutzung, Landnutzungsänderungen und Forstwirtschaft“ (LULUCF). Im Rahmen der Novelle des Bundes-Klimaschutzgesetzes wurden kürzlich erstmals verbindliche Ziele für diesen Sektor festgelegt. Für M-V besteht deshalb die dringende Notwendigkeit, Moorklimaschutz konkret und verbindlich zu planen und ambitioniert zu verfolgen.

 

von RB

24h online Moorfest 2021

GMC-Beiträge am 29. Mai  

29/05/2021 Auf dem 24h online Torf-Fest 2021 der Gruppe RE-PEAT hält Hans Joosten einen zweistündigen literarischen Vortrag über "Selma Ruoff: Geist einer Wissenschaftlerin, Seele einer Dichterin" um 21:30-23:30 Uhr MESZ. Ruoff war eine Grenzgängerin zwischen Russland und Deutschland, Wissenschaft und Poesie, Himmel und Hölle, Gulag und Freiheit. Erfahren Sie mehr über Moorgebiete, die sie erforschte, über Menschen, die sie traf, und über das Leben, das sie führte.   

Die Session "Reimagening the #CAP" bietet zukunftsweisende Perspektiven und Alternativen zu den aktuellen Plänen der EU-Agrarpolitik. An der Podiumsdiskussion um 14:15-15:15 Uhr MESZ nehmen teil: Sophie Hirschelmann vom Moorzentrum Greifswald, Harriet Bradley von Birdlife, Silvia Contin von der Good Energies Alliance und Sommer Ackerman von Withdraw the CAP. Die Teilnahme ist frei, Spenden sind bei der Anmeldung zur Veranstaltung willkommen.  

Das Greifswald Moor Centrum freut sich, wieder einen Beitrag zum Moorfest leisten zu können. Es wurde erstmals 2020 ins Leben gerufen und ist das erste und einzige 24-stündige Online-Festival, das sich ganz den Mooren widmet. Der Organisator RE-PEAT ist eine von Jugendlichen geleitete Gruppe, die durch Zusammenarbeit, Bildung und einen Prozess der Neugestaltung einen Paradigmenwechsel in Bezug auf Moore herbeiführen und sich für die Wiederherstellung und Erhaltung von Mooren einsetzen will.  

von NK

Litauen: Vorreiter bei der Restaurierung von Mooren in EU

16 Mio. Euro für die Wiederherstellung von 8000 ha reserviert

20/05/2021 Gute Nachrichten aus Litauen: Im litauischen Plan für die EU Aufbau- und Resilienzfazilität wurden 16 Mio € für die Restaurierung von 8000 ha derzeit trockengelegter und landwirtschaftlich genutzter Moore vorgesehen. Er wurde am 17. Mai bei der Europäischen Kommission eingereicht. Die Maßnahme zielt darauf ab, die Treibhausgasemissionen aus diesen Mooren zu reduzieren, indem die negativen Folgen der Entwässerung bis 2026 rückgängig gemacht werden und eine zukünftige Hochskalierung möglich wird. Bisher konzentrierten sich die Restorationsprojekte auf die Wiedervernässung geschützter Hochmoore. Jetzt zielt Litauen auch auf landwirtschaftlich genutzte Niedermoore ab, was eine intensive Zusammenarbeit von Wissenschaft, NGOs und Landnutzern erfordert, aber als naturbasierte Lösung ein riesiges Kimaschutzpotenzial birgt, besonders in moorreichen Ländern wie Litauen.

Dies ist auch ein Ergebnis der erfolgreichen Zusammenarbeit der litauischen Stiftung für Moorrestaurierung und -erhaltung (FPRC) und der Succow-Stiftung, Partner im Greifswald Moor Centrum. Rund um Baisogala vernässen die Organisationen landwirtschaftliche Flächen, auch für die Anrechnung in Kohlenstoffzertifikaten. Diese Erfahrungen konnten sie in den nun akzeptierten "New Generations' Lithuania"-Plan einbringen. Für die Wiederherstellung von Moorgebieten im Baltikum engagiert sich die Succow-Stiftung auch in den EU-finanzierten Projekten DESIRE und Life OrgBalt.

Die EU Aufbau- und Resilienzfazilität stellt 672,5 Milliarden Euro an Darlehen und Zuschüssen zur Verfügung, um Reformen und Investitionen der Mitgliedstaaten zu unterstützen. Ziel ist es, die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Covid19-Pandemie abzumildern und die europäischen Volkswirtschaften und Gesellschaften nachhaltiger, widerstandsfähiger und besser auf die Herausforderungen und Chancen des grünen und digitalen Wandels vorzubereiten.

 

von NK

Was ist ein Moor-Klimawirt?

Neue Broschüre informiert

29/04/2021  Landwirtschaft auf Moor bedeutet heute nicht alternativlos Entwässerung. Mit Moor-und Klimaschutz eröffnet sich den Landwirt*innen ein neuer Betriebszweig. Das zeigt die neue Broschüre „Moor-Klimawirte-Zukunft der Landwirtschaft im Moor“ aus dem MoKli-Projekt von Greifswald Moor Centrum und dem Deutschen Verband für Landschaftspflege. Hohe Wasserstände in Moore schützen den Kohlenstoffspeicher und vermeiden Emissionen, die bei weiterer Entwässerung entstanden wären – eine Leistung, die ein Landwirt auf seinen Moorflächen für die Gesellschaft erbringen kann und für die er auch honoriert werden muss. Wie der Klimaschutz durch Moorschutz ein neuer Betriebszweig werden kann, berichten sechs Familienbetriebe, die gelernt haben, mit den Einschränkungen und Herausforderungen nasser Wiesen und Weiden gelassen umzugehen.

von NK

Peatlands in EU Biodiv Strategy

GMC-Positionspapier gibt Empfehlungen  

28/04/2021 Gesunde Moore können als naturnahe Lösungen zur Verwirklichung des Europäischen Green Deal und zur EU-Biodiversitätsstrategie 2030 beitragen. Daher müssen sie ausreichend geschützt und wiederhergestellt werden. Wie dies zu bewerkstelligen ist, wird im Positionspapier des GMC "Protecting and Restoring Peatlands - Targets and Recommendations for Peatlands in the EU Biodiversity Strategy" beschrieben. Darin werden die Nebeneffekte der Wiederherstellung, ein qualitativer und quantitativer Ansatz sowie Grundsätze aufgeführt, die in den Legislativvorschlag aufgenommen werden sollten.   

Wie die Europäische Kommission behauptet, wird die Biodiversitätsstrategie Europa bis 2030 auf den Weg der ökologischen Erholung bringen. Die Strategie, bei der es sich nicht um einen Legislativvorschlag handelt, wurde bereits vom Europäischen Rat angenommen und muss noch vom Europäischen Parlament gebilligt werden. Die Abstimmungen sind für Mai und Juni 2021 vorgesehen. 

von NK

RRR2021 Konferenz jetzt dokumentiert

Kernbotschaften, Präsentationen und virtuelle Exkursionen online

23/04/2021  Vom 9. bis 11. März 2021 organisierten die Partner des Greifswald Moor Centrum die virtuelle, 3. internationale Konferenz über Nachwachsende Rohstoffe aus nassen und wiedervernässten Mooren (Renewable Resources from Wet and Rewetted Peatlands) - RRR2021. Mehr als 300 Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen aus 25 Ländern der Welt teilten ihr Wissen über Paludikultur. Jetzt sind die Kernbotschaften der Konferenz, die mehr als 100 Präsentationen und Poster dokumentiert und online verfügbar. Auf dem YouTube-Kanal des Greifswald Moor Centrum finden Sie Videos von zwei der Keynotes und der Session zu „Finanzierungsmöglichkeiten für Lebensgrundlagen aus nassen Mooren“, die gemeinsam mit FAO, UNEP, IUCN und WWF organisiert wurde. Auch einige weitere Höhepunkte der Konferenz sind nun online verfügbar: Die virtuellen Exkursionen RRR2021 führen Sie zu Hoch- und Niedermooren, zu wiedervernässten Flächen, Pilotflächen für den Anbau von Torfmoosen oder Rohrkolben, einem Heizwerk und einem Paludikultur-Tiny House. Wer mag, kann ganz in Ruhe die Moorbilder genießen, die Tina Cliffey in ihrem Fotoworkshop präsentiert hat. Kompakte Informationen zur gesamten Konferenz finden Sie im RRR2021-Tagungsband.

RRR2021-Postkarte (Foto: T. Dahms)

von NK

KLIMA° vor acht: Moore zur Primetime

Klima vor acht DigiCard

Erste Folge am EarthDay zu Moor und Klima

22/04/2021  Die Initiative KLIMA° vor acht will Fernsehsender überzeugen, wissenschaftlich fundierte Klimaberichterstattung zu produzieren, zur Primetime und mit möglichst vielen Zuschauer*innen. Wie ein solches Kurzformat zur besten Sendezeit aussehen kann, zeigt KLIMA° vor acht mit einer ersten Sendung anlässlich des EarthDay am 22. April 2021 um 19:55 auf YouTube. Das Thema: Moor und Klima! Die Folge zeigt, dass sich mit Moorschutz und Wiedervernässung auf einer relativ kleinen Fläche weltweit überproportional viel für den Klimaschutz erreichen lässt. Der Grund: Ihre Funktion als Kohlenstoffsenke. Das Greifswald Moor Centrum hat gemeinsam mit anderen Expert*innen von Scientists for Future und Thünen-Institut daran mitgewirkt und unterstützt die Initiative.
Insgesamt wird es sechs Folgen KLIMA° vor acht geben. Mit einer Länge zwischen 3-5 Minuten haben diese ungefähr dieselbe Länge wie die Sendung „Börse vor acht“. Klimaschutz ist mindestens so wichtig wie Wirtschaftsthemen, finden die Macher*innen. Die Folgen sollen den Medienanstalten das Format und auch die thematische Vielfalt zu Klima und Klimaschutz vorstellen und außerdem Perspektiven zeigen sowie Lust auf eine lebenswerte Zukunft und Eigeninitiative machen.

von NK

Gäbe es Moore auf dem Mars…

Zukunftsstrategie MV 2021-2030

Prof. Hans Joosten wäre in seinem Forschungsleben dort gewesen

31/03/2021  Der Moorkundler Hans Joosten beendete am 31. März seine Tätigkeit am Institut für Botanik und Landschaftsökologie der Universität Greifswald. 25 Jahre hat der studierte Biologe aus den Niederlanden hier nicht nur zu Mooren geforscht und gelehrt, sondern der Moorexpertise in Greifswald ein weltweites Renommee verschafft. Mit PeNCIL schuf er die größte Spezialsammlung zum Thema Moor, mit der Global Peatland Database die umfassendste Datenbank zu Mooren weltweit. Als einer der Gründer des Greifswald Moor Centrum, baute er seinen integrativen Forschungsansatz von Paläo- und Landschaftsökologie, Ökologie und Wise Use aus zu einer Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis in allen Moorfragen – lokal wie global. Mit Charakter, Passion und dem ein oder anderen Häppchen Torf hat Joosten öffentlichkeitswirksam dazu beigetragen, dass Moore in der Klimakrise Aufmerksamkeit gewinnen, von internationalen Panels bis zu kommunalen Einrichtungen. Der vielfache Preisträger bezeichnet „alles, was mit Mooren zu tun hat“ als sein Hobby. Gäbe es Moore auf dem Mars, so heißt es, dann wäre er auch dort schon gewesen.

von NK

Zukunftsland Mecklenburg-Vorpommern

Zukunftsstrategie MV 2021-2030

Mit Dorfwerken und Moorklimaschutz-Agentur

19/03/2021  Der MV Zukunftsrat hat am 19. März seine Zukunftsbilder und Zukunftsprogramm für die Jahre 2021-2030 an Ministerpräsidentin Schwesig übergeben. Seine 49 Mitglieder versammeln in dieser Zukunftsstrategie Empfehlungen, wie sich das Bundesland nachhaltig, digital und gemeinwohlorientiert gestalten lässt. Das Anpacken der Klimakrise und das Schaffen einer Nachhaltigkeitsökonomie sieht der Rat als eine zentrale Aufgabe und beschreibt auch konkrete Lösungen dafür: Das moorreiche MV könnte zum Beispiel mit der Wiedervernässung von entwässerten Mooren nicht nur Kohlenstoffsenken reaktivieren und eine Klimaneutralität anvisieren, sondern mit einer nachhaltigen nassen Nutzung neue Rohstoffe, Produkte und Arbeitsplätze schaffen oder anderen Bundesländern Ausgleichmöglichkeiten anbieten. Eine halbstaatliche Moorklimaschutz-Agentur, eine Landesinitiative für Moorklimawirtschaft und ein Strukturwandelstärkungsgesetz werden dazu empfohlen. Ganz konkret schlägt der Rat auch vor, ein Landesklimaschutzgesetz zu verabschieden und eine Wasserhaushalts-Initiative zu starten.
Der Zukunftsrat selbst spricht von einem "Aufbruchsdokument" und erwartet, dass die Ergebnisse in die Politik einfließen. Das größte Zukunftsrisiko sei es, so der Rat, die großen Themen jetzt nicht anzupacken. Zunächst würden sich die Ministerien und dann das Kabinett mit den Empfehlungen des MV Zukunftsrates befassen, kündigte Manuela Schwesig an. Auch dem Landtag würde die Strategie zugeleitet. Vorsitzende des MV Zukunftsrates sind Prof. Dr. Henning Vöpel und GMC-Leiterin Dr. Franziska Tanneberger.

von NK

Kennen Sie Betje Polak?

Prof. Hans Joosten beim Literaturabend (Foto: T. Dahms)

Mehr zur Königin der Tropenmoore

04/02/2021  Die gebürtige Niederländerin Betje Polak legte unter schwersten Bedingungen die Grundlagen der Moorforschung in den Tropen. Ihr ist am 10. März der erste Online-Literaturabend der Greifswalder Moorbibliothek gewidmet. Moorprofessor und Bibliophil Hans Joosten berichtet in diesem Side event der Konferenz RRR2021 Renewable resources from wet and rewetted peatlands ab 20 Uhr zum Lebenswerk der Wissenschaftlerin. Die Teilnahme ist kostenfrei und online durch eine formlose Anmeldung an bibliothek[at]greifswaldmoor.de möglich. Auf diese Mail hin erhalten Interessierte einen zoom-Link zur Veranstaltung.

von NK

Wie eine nasse Zukunft aussehen könnte

Cover "Der Braune Bär fliegt erst um Miternacht (mit freundl. Genehmigung des Lübbe-Verlags)

Neues Buch beschreibt ein Zeit nach der “großen Wiedervernässung”

04/02/2021 Agrar- und Verkehrswende sind schon Geschichte und die staatliche Agentur für Moorkunde und Wiederbelebung mit Sitz in Greifswald erfolgreich etabliert. Es gibt keine Subventionen für das Beackern von Moorböden mehr, dafür jedoch „Bekassinen-Boni“ für Landwirte – so könnte eine nasse Zukunft aussehen. Die Autorin Johanna Romberg beschreibt in ihrem neuen Buch Der Braune Bär fliegt erst nach Mitternacht. unsere Naturschätze und wie wir sie wiederentdecken und wiederbeleben können. Welche Rolle die Arbeit des Greifswald Moor Centrum für ihre Szenarien spielt, beschreibt Romberg in einem Kapitel, das als Artikel Die Rückkehr der Unken auch auf RiffReporter zu lesen ist.

von NK

Ergebnisse aus WETSCAPES-Forschungsprojekt

Neues Rundum-Verständnis von wiedervernässten Niedermooren

04/02/2021 Forschungsergebnisse aus dem vierjährigen WETSCAPES-Projekt der Universitäten Rostock und Greifswald präsentierten die beteiligten Wissenschaftler am 24. Februar - natürlich online. Sie haben unter anderem herausgefunden, dass die untersuchten wiedervernässten Moore teilweise Netto-CO2-Senken sind, wobei die Emissionen von Methan eine geringere Rolle spielen als bisher angenommen, und Moore eine Senkenfunktion für Lachgas haben könnten. Der Blick in die Tiefe und in die Vergangenheit zeigte, dass Wurzelwachstum in Niedermooren bis zu zehnmal höher als auf mineralischen Böden sein kann, und dass die Entwässerung die Ökosystemleistungen in moorreichen Gegenden Norddeutschlands bis heute zum Teil irreversibel gesenkt hat. Das WETSCAPES-Projekt hat als Teil des Exzellenzforschungsprogramms Mecklenburg-Vorpommerns die hiesige international bedeutende Fachkompetenz der Moorforschung gebündelt und wissenschaftliche Grundlagen für Landespolitik und Flächeneigentümer geliefert. Sie können sich nun noch verlässlicher und konsequenter für Wiedervernässung als zentrale Klimaschutz-Maßnahme des Landes entscheiden.

von NK

RRR2021 – Registrierung + Programm online

100 Präsentationen, leidenschaftliche Keynotes + Kunstevents

02/02/2021  Die Registrierung für die virtuelle Konferenz "Erneuerbare Ressourcen aus nassen und wiedervernässten Mooren - RRR2021" vom 9. bis 11. März 2021 ist ab jetzt möglich und das vorläufige Programm online. Die RRR2121 wird Wissen über Paludikultur weltweit teilen und erweitern. Neben leidenschaftlichen Hauptvorträgen werden mehr als 100 wissenschaftliche Vorträge und Poster in 21 Sitzungen präsentiert. Die Sitzung zum Thema „Finanzierungsmöglichkeiten für Lebensgrundlagen aus nassen Mooren“ wird gemeinsam mit FAO, UNEP, IUCN und WWF organisiert. Als Ausgleich für Exkursionen - normalerweise einer der angenehmsten Teile von Konferenzen - nimmt Sie die RRR2021 mit auf vier inspirierende virtuelle Paludikultur-Touren. Ein Literaturabend, Workshops und eine Kunstsession bilden weitere Highlights. Produkte, Techniken und Dienstleistungen im Zusammenhang mit Feuchtgebieten können in der virtuellen Ausstellungshalle besichtigt werden. Mit Diskussionsforen, offenen Räumen und persönlichen Gesprächen bietet die virtuelle Plattform die besten Möglichkeiten zum Networking mit Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen aus der ganzen Welt. Die RRR2021-Konferenz wird von den Partnern im Greifswald Moor Centrum organisiert.

RRR2021-Postkarte (Foto: T. Dahms)

von NK

Was eigentlich ist Paludikultur?

Neues GMC-Positionspapier liefert Definition für die GAP

04/02/2021  Es braucht nur einen Satz: "Paludikultur ist die produktive Landnutzung von nassen und wiedervernässten Mooren, die den Torfboden erhält und damit CO2-Emissionen und Sackung minimiert." Diese Definition empfehlen das Greifswalden Moor Centrum und Partner in einem neuen Briefing-Papier. Paludikultur wurde als "landwirtschaftliche Tätigkeit" in den überarbeiteten Gesetzestexten der Gemeinsamen Agrarpolitikeno (GAP) der EU aufgenommen. Derzeit wird dies im Trilog verhandelt wird. Daher ist ein klares Verständnis des Begriffs jetzt sehr wichtig. Zusätzlich stellt das GMC eine Liste von Paludikulturpflanzen und deren Nutzungsmöglichkeiten (Auswahl) zur Verfügung . Sie enthält sowohl Pflanzenarten, die bereits in Paludikultur genutzt werden, als auch Pflanzenarten mit einem vielversprechenden Paludikulturpotenzial.

von RB

Ergebnisse aus WETSCAPES- Forschungsprojekt  

Neues Rundum-Verständnis von wiedervernässten Niedermooren 

Forschungsergebnisse aus dem vierjährigen WETSCAPES-Projekt der Universitäten Rostock und Greifswald präsentierten die beteiligten Wissenschaftler am 24. Februar - natürlich online. Sie haben unter anderem herausgefunden, dass die untersuchten wiedervernässten Moore teilweise Netto-CO2-Senken sind, wobei die Emissionen von Methan eine geringere Rolle spielen als bisher angenommen, und Moore eine Senkenfunktion für Lachgas haben könnten. Der Blick in die Tiefe und in die Vergangenheit zeigte, dass Wurzelwachstum in Niedermooren bis zu zehnmal höher als auf mineralischen Böden sein kann, und dass die Entwässerung die Ökosystemleistungen in moorreichen Gegenden Norddeutschlands bis heute zum Teil irreversibel gesenkt hat. Das WETSCAPES-Projekt hat als Teil des Exzellenzforschungsprogramms Mecklenburg-Vorpommerns die hiesige international bedeutende Fachkompetenz der Moorforschung gebündelt und wissenschaftliche Grundlagen für Landespolitik und Flächeneigentümer geliefert. Sie können sich nun noch verlässlicher und konsequenter für Wiedervernässung als zentrale Klimaschutz-Maßnahme des Landes entscheiden. 

von NK

2 Stiftungen, 1 Kooperation = mehr für Moor und Klima

Umweltstiftung Michael Otto und GMC kooperieren

02/02/2021 Die Wiedervernässung von Mooren bietet ein überdurchschnittliches großes und bisher kaum genutztes Potential für ökosystembasierten Klimaschutz sowie auch für Anpassung. Angesichts der Klimakrise ist es dringlich, dieses Potential zu nutzen und sich dabei ambitionierte Ziele zu setzen. Das Gesamtziel bis zum Jahr 2050 muss die Wiedervernässung fast aller entwässerten Moore sein – eine wahre Herkulesaufgabe. Auf dem Weg dorthin muss ein Transformationspfad ambitionierte Zwischenziele abstecken und Perspektiven bieten, eine Vielzahl von Partnern einzubeziehen.
Zurzeit wächst endlich die gesellschaftliche Aufmerksamkeit für Moore. Die Bundes- und Landespolitik beziehen Maßnahmen für Moorwiedervernässung in Klimaschutzplanungen ein, Verbände und Unternehmen werden stärker darauf aufmerksam. Nun ist es entscheidend, neue und starke Allianzen zu begründen, die sich für Moore als naturbasierte Lösung für Klimaschutz und Standort für Bioökonomie und grünes Wachstum einsetzen. Dabei muss eine enge Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis gewährleistet werden.
Die Umweltstiftung Michael Otto und die Michael Succow Stiftung, Partner im Greifswald Moor Centrum, beginnen daher 2021 eine langfristige Kooperation zur Moorklimaschutz. Dabei werden ihre umfangreichen Netzwerke, Erfahrungen und Kompetenzen strategisch zusammengeführt. Das Vorhaben verfolgt drei Ziele: 1. Die praktische Demonstration von Potentialen von Moorschutz für den Schutz von Klima und Biodiversität. 2. Die Aktivierung von Wirtschaftsunternehmen für die nachhaltige Nutzung von nassen Mooren durch Wertschöpfung aus Paludikulturen und durch Kohlenstoffzertifikate. 3. Das Eintreten für verbesserte Rahmenbedingungen für Moorschutz in der Klima- und Landwirtschaftspolitik von Bund, Ländern und EU. Wir freuen uns, Sie über die Fortschritte unseres Projekts auf dem Laufenden halten zu dürfen.

 

von NK

„Wetlands and Water“ – der weltweite Tag der Feuchtgebiete 2021

Prof. Joosten speaking at the GLF 2018 (A. Piegenschke)

GMC zeigt Moore als Puffer und Filter

02/02/2021  In diesem Jahr macht der weltweite Tag der Feuchtgebiete (World Wetlands Day, WWD)  am Dienstag 2. Februar unter dem Motto „Wetlands and water" auf Moore und deren Bedeutung für die Süßwasser/Frischwasservorkommen der Erde aufmerksam. Das Greifswald Moor Centrum (GMC) bietet dazu passend ein neues Faktenpapier (GMC factsheet Wetland buffer zones - greifswaldmoor.de) über Moore als Pufferzonen, die Nährstoffe aus der Landwirtschaft zurückhalten und Wasser filtern und damit Mensch und Natur eine Lebensgrundlage sichern. Der weltweite Tag der Feuchtgebiete (World Wetlands Day, WWD) stellt seit langem Moore und andere Feuchtgebiete in den Mittelpunkt.
Seit 1997 wird er jährlich am 2. Februar begangen, anlässlich der Verabschiedung der Ramsar-Konvention 1971, dem internationalen Abkommen zum Schutz der Feuchtgebiete. Allerdings wurden seitdem 35% der Feuchtgebiete u.a. durch Verschmutzung, Landwirtschaft, Überfischung weiter zerstört. Dabei bieten sie für den Menschen unverzichtbare Ökosystemleistungen: Moore filtern und speichern Wasser, kühlen zudem die Landschaft und bieten Puffer bei Überschwemmungen. Sie speichern darüber hinaus in ihren Torfen Kohlenstoff – mehr als die gesamten Wälder weltweit. Sie reinigen auch die Luft, bieten Raum zur Naherholung und sogar neue Einkommensmöglichkeiten. Biomasse von Mooren kann als Bau-, Futter- und Heizmaterial dienen oder als Ersatz für fossilen Torf im Gartenbau.

 

von NK

Neuer Fleischatlas wirft Blick auf Moor

Warum „Moormilch“ schlecht ist fürs Klima

07/01/2021 Der CO2-Fußabdruck von einem Liter „Moormilch“, egal ob bio oder nicht, ist fünfmal so hoch wie der von Milch von anderen Weiden – wie geht das? Den unsichtbaren Klimaschaden aus dem Zusammenhang von Tierhaltung, Nahrungsmittelproduktion und Boden erklärt Sabine Wichmann (GMC) im aktuellen Fleischatlas: Entwässerte und für Landwirtschaft genutzte Moorböden setzen den im nassen Zustand konservierten Kohlenstoff als CO2 in die Atmosphäre frei. Diese Emissionen verursachen einen hohen Klimaschaden und gehören in die Klimabilanz von Nahrungsmitteln. Für den Verbraucher ist dies bisher jedoch nicht erkennbar – eine Kennzeichnung würde hier helfen. In Deutschland machen diese Moorböden nur 7 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche aus, doch ihre Entwässerung ist für 37 Prozent der Treibhausgasemissionen von Landwirtschaft und landwirtschaftlicher Landnutzung verantwortlich. In der gesamten EU sieht es ähnlich aus.

 

Milch und Moor (Grafik: Fleischatlas 2021 | Bartz/Stockmar CC-BY-4.0)