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Paludikulturstudien für die Baltischen Staaten

Machbarkeit auf drei Workshops diskutiert

02/07/2019  Während der vergangenen zwei Monate trafen sich Akteur*innen in Estland, Lettland und Litauen, um die Machbarkeit von Paludikultur in den Baltischen Staaten zu diskutieren. Organisiert waren die Workshops von Partner*innen im Projekt “Paludikultur in den Baltischen Staaten”, das von der Europäischen Klimaschutzinitiative gefördert wird.
Für jedes Land stand eine Machbarkeitsstudie sowie Flächentypologien für Paludikultur zur Debatte. Vertreter*innen der Landwirtschafts- und der Umweltministerien, weiterer Behörden und Organisationen aus Landwirtschaft und Forst sowie der Öffentlichkeit erkannten die Relevanz eines angepassten Moor-Managements an, um damit organische Böden zu schützen und Treibhausgasemissionen zu verhindern. Sie diskutierten auch über politische Rahmenbedingungen für Landwirtschaft und Paludikultur und Möglichkeiten, derzeitige Hindernisse mit der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union aus dem Weg zu räumen. Auch wenn fertige Geschäftsmodelle und Vermarktungswege für Paludikultur-Produkte noch fehlen, wollen die Teilnehmer*innen Paludikultur weiter voranbringen. Bei der Rohrkolben-Verköstigung zu den Workshops kam manch ein*e Teilnehmer*in auf den Geschmack…

 

Neu: Paludikultur-Newsletter

Jetzt registrieren!

28/06/19 Das Greifswald Moor Centrum möchte auf seinen ersten Paludikultur-Newsletter aufmerksam machen. Mit diesem Newsletter informiert das Greifswald Moor Centrum eine wachsende Gemeinschaft zu aktuellen Moorthemen und neusten Entwicklungen für die nasse Bewirtschaftung von Mooren, also Paludikultur. Zu finden sind Nachrichten aus Wissenschaft, Praxis, Politik wie auch Veranstaltungsankündigungen und Literaturhinweise. Der Paludikultur-Newsletter erscheint in unregelmäßigen Abständen auf Deutsch und Englisch. Wenn Sie diesen erhalten möchten, registrieren Sie sich bitte dafür per E-Mail an communication(at)greifswaldmoor.de. Es reicht das Stichwort „Anmeldung Paludikultur-Newsletter“ in der Betreffzeile. Gerne können auch Neuigkeiten zum Thema Paludikultur an diese Email-Adresse gesendet werden. 
Der Newsletter wird derzeit vom Projekt BOnaMoor bereitgestellt.

2627‐910X

GMC hat neue Schriftenreihe

04/06/19 Das Greifswald Moor Centrum publiziert eine Schriftenreihe im Selbstverlag, um Berichte und Ergebnisse aus eigenen Projekten öffentlich zugänglich und zitierbar zu machen. Jetzt sind zwei neue Bände verfügbar. Im ersten Band 2019 werden als Ergebnis des MORGEN-Projektes die Emissionen der Moorflächen im Greifswalder Stadtgebiet bilanziert und Handlungsempfehlungen abgeleitet, im zweiten aktueller Stand und neue Ideen für freiwillige Finanzierungsinstrumente für den Moorschutz präsentiert. Diese Studie entstand im Rahmen des MoorDialog-Projektes. Die Greifswald Moor Centrum-Schriftenreihe mit eigener ISSN (2627‐910X) umfasst bereits zwei weitere Publikationen (2018) und erscheint online in unregelmäßigen Abständen.

Das ist PRIMA!

Feldarbeit in Rohkolbenbestand (Foto: S. Wichmann)

Neues Projekt will Paludikultur in die Praxis bringen

20/05/2019 Paludikultur auf Niedermooren wird im neuen Projekt Paludikultur in die Praxis bringen: Integration, Management, Anbau ab Mai 2019 vertiefend erforscht. „Paludi-PRIMA“ untersucht die Kultivierung und Wirtschaftlichkeit von Rohrkolben (Typha latifolia, Typha angustifolia) und von Schilf (Phragmites australis). In einem Praxisanbau bei Neukalen sind auf ca. 10 ha maschinelle Pflanzung und Ernte von Rohrkolben geplant. Ein Mesokosmen-Experiment an der Universität Greifswald untersucht den Einfluss von Genetik, Wasserstand und Nährstoffverfügbarkeit auf die Entwicklung der Pflanzen und deren Biomassequalität, z.B. für die Eignung als Dachschilf. Darüber hinaus widmet sich PRIMA den Rahmenbedingungen zu Paludikultur, organisiert Feldtage und entwickelt Praxisleitfäden und Empfehlungen. Das dreijährige Verbundprojekt wird von vier Arbeitsgruppen an der Universität Greifswald in Kooperation mit der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern bearbeitet. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Projektträger ist die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR).

Torfmoos streuen und vernässen

Neu eingesäte fläche für Sonnentaukultivierung (Foto: Paludimed GmbH)

PaludiMed richtet Fläche für zertifizierten Anbau von Sonnentau ein

12/05/2019  Vom 7.-12. Mai 2019 wurde gerackt, um die europaweit größte Anbaufläche für Sonnentau im Breesener Moor, einem ehemaligen Torfabbaugebiet im Biosphärenreservat Schaalsee, einzurichten. 60 Tonnen (115 cbm) Torfmoos aus Paludikultur im Hankhauser Moor (Niedersachsen) wurden per Hand auf 2,5 ha ausgestreut und die Fläche anschließend vernässt, um so ein „Bett“ für tausende Sonnentaupflanzen herzurichten. Balazs Baranyai und Dr. Jenny Schulz, Gründer der PaludiMed GmbH, der ersten Ausgründung aus dem Greifswald Moor Centrum, wollen so Sonnentau für medizinische Verwendung bio-zertifiziert kultivieren. Den ersten Spatenstich zur Einrichtung der Fläche im Breesener Moor hatte Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft und Umwelt M-V, im vergangenen Oktober gesetzt.

Durchbruch beim Seggenrohrsänger

Translokation in restauriertes Moorgebiet erfolgreich

08/05/2019   Von den im Jahr 2018 erstmals aus einem grossen Brutgebiet in Belarus in ein restauriertes Moorgebiet in Litauen umgesiedelten Seggenrohrsängern sind in den ersten Maitagen die ersten drei Vögel aus dem Winterquartier nach Litauen zurückgekehrt. Damit wurde erstmals nachgewiesen, dass diese Schutzmaßnahme bei dieser Art möglich und erfolgreich ist. Die Translokation war Teil eines EU-LIFE-Projektes . Details und Fotos finden sich hier. Das GMC unterstützt das LIFE-Projekt als Berater und bereitet derzeit einen weiteren LIFE-Antrag zum Schutz dieser global gefährdeten Moor-Vogelart vor.
Zum Weltweiten Tag der Zugvögel am 11. Mai bietet die Michael Succow Stiftung eine Exkursion zur Vogelbeobachtung auf der stiftungseigenen Fläche Karrendorfer Wiesen an. Die Karrendorfer Wiesen waren 1988/1989 vom Seggenrohrsänger besiedelt.

Poster WMBD2019

BfN-Projekt des Monats

Paludikultur-Projekt „KLIBB“ vom BfN vorgestellt

02/04/2019   Das GMC-Projekt „Klimaschonende, biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung von Niedermoorböden“ (KLIBB) wurde vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) als Projekt des Monats April vorgestellt. KLIBB erarbeitet Paludikultur-Eignungskulissen für die Bundesländer Schleswig-Holstein, Brandenburg und Baden-Württemberg, aktualisiert Steckbriefe bestehender Nutzungsverfahren und berechnet THG-Einsparpotentiale. Darüber hinaus werden die Auswirkungen von Paludikultur auf die Biodiversität untersucht und zusätzliche naturschutzfachliche Maßnahmen erarbeitet. Ende März veranstaltete das Projekt-Konsortium (Universität Greifswald, Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, Humboldt-Universität zu Berlin) einen erfolgreichen Workshop in Berlin. Hierbei wurde bundesweite Expertise zu Moor-Biodiversität zusammengebracht und gemeinsam erarbeitet, welche Arten(gruppen) sich bei Paludikultur einstellen können und durch welche Maßnahmen sich diese auch bei produktiver Nutzung fördern lassen.

MoKli will in die Fläche

Neues Projekt will Lösungen mit Landnutzern realisieren

27/03/2019 Im März startet MoKli - die Abkürzung steht für Moor- und Klimaschutz - mit einem Kick off-Treffen in Berlin. Partner in dem neuen Projekt sind Universität Greifswald und Michael Succow Stiftung als Partner im Greifswald Moor Centrum sowie der Deutsche Verband für Landschaftspflege. Sie wollen praxistaugliche Lösungen der nachhaltigen Moornutzung mit Landnutzern realisieren. Denn nachdem die Fakten zur Klimarelevanz der Moore bekannt sind, gilt es nun tragfähige Strategien zur klimafreundlichen Moornutzung bundesweit zu konzipieren und regional anzupassen.
Dazu vermittelt MoKli zunächst Wissen zur Klimarelevanz von Moorböden und zur deren nachhaltigen Nutzung. In den fünf moorreichen Bundesländern will MoKli in jeweils einer Modellregion flächenkonkret auf (Teil-)Wassereinzugsgebietsebene kooperative Lösungsansätze erarbeiten und anwenden. Es sollen gemeinsam mit Akteuren vor Ort neue Produktionswege zur Verwertung von Moor-Biomasse initiiert und innovative Finanzierungsmodelle entwickelt werden. Zudem wird das Berufsbild des „Moor-Klimawirts“ – ein Landwirt, der Klimaschutzleistungen auf Moor erbringt und dafür anerkannt wird - erstmals bundesweit zur Diskussion gestellt. Ebenso tauscht das Projekt sich zur Gestaltung von Rahmenbedingungen für Moor-Klimaschutz mit politischen Entscheidungsträgern auf Kommunal-, Landes-, Bundes- und EU-Ebene aus.

UN-Resolution zu Mooren

Gemeinsame Bemühungen in der UN-Umweltversammlung gestärkt

15/03/2019   Die Umweltversammlung des UN-Umweltprogrammes hat während ihres 4. Treffens in Nairobi vom 11. bis zum 15. März 2019 die Resolution UNEP/EA.4/RES.16 ‚Conservation and Sustainable Management of Peatlands‘ angenommen. Die in 6 Sprachen veröffentlichte Resolution drängt die Mitgliedsstaaten und andere Beteiligte, den Schutz, die nachhaltige Nutzung und die Restaurierung von Mooren weltweit stärker zu fördern. Das GMC hat die Mitarbeiter des UN-Umweltprogrammes mit Hintergrundinformationen und Text unterstützt. Die Resolution fordert außerdem mehr koordinierte Bemühungen; dies wird u.a. Schwerpunkt eines von BfN, UN-Umweltprogramm, GMC und Wetlands International organisierten Workshops mit globalen Konventionen und Organisationen im Mai sein.

Tauender Permafrost eine der 5 größten Umweltgefahren

UNEP-Frontiers Report basiert auf GMC-Expertisen

07/03/2019   Die Umweltorganisation der Vereinten Nationen (UNEP) warnt in ihrem neuen Bericht Frontiers 2018/19: Emerging Issues of Environmental Concern vor fünf drohenden und bisher unterschätzten Umweltgefahren. Eine dieser Gefahren ist das Auftauen der arktischen Permafrostböden. Prof. Hans Joosten (GMC) verfasste das Kapitel Permafrost Peatlands: Losing ground in a warming world für diesen Bericht.

Der Bericht enthält neben vielen detaillierten Hintergrundinformationen und Grafiken auch eine neue zirkumpolare Karte der Verbreitung von Permafrost und Mooren, die auf Basis der Daten der Global Peatland Database des GMC erstellt wurde. Die „Frontiers“-Berichte des UN-Umweltprogramms thematisieren Umweltrisiken, die bisher nicht ausreichend wahrgenommen und bekämpft werden, jedoch weltweite Konsequenzen für Klima, Umwelt und den Menschen haben. Der Bericht wird in alle sechs UN-Sprachen übersetzt und weltweit Regierungen und Umweltbehörden zugänglich gemacht.